Wie Wanderwege im Nationalpark erhalten werden

Seit 2018 sterben im großen Umfang Fichten im Nationalpark Sächsische Schweiz. Neu ist das nicht. Fichtensterben gab es auch schon 2007 und ff. nach dem Orkan Kyrill. Neu ist nur der Umfang. Etwa die Hälfte der Fichtenmonokulturen haben Buchdrucker & Co. zum Absterben gebracht. Das sieht erstmal gewöhnungsbedürftig aus, hilft aber der Natur bei der Neuordnung des Waldbildes. Die abgestorbenen Bäume sind nicht nur optisch eine Herausforderung, sie stellen auch eine Gefahr für Besucherinnen und Besucher dar. Niemand kann sicher voraussagen, wann die Baumskelette umfallen. Und niemand kann die Masse der abgestorbenenen Bäume beräumen. Das Betreten des Waldes geschieht deshalb immer auf eigene Gefahr. So steht es auch auf allen Informationstafeln an Wegen, die in den Nationalpark hineinführen.

Wie man im Nationalpark Sächsische Schweiz außerdem mit diesem Thema umgeht, darüber informiert folgende Pressemitteilung der Nationalparkverwaltung:

Nationalparkverwaltung hat alle unpassierbaren Wanderwege freigeschnittenNationalparkverwaltung hat alle unpassierbaren Wanderwege freigeschnitten

Bei neuen Windbrüchen wird ebenfalls schnell gehandelt

Kürzlich konnten Wanderer bei der Planung ihres Ausflugs im Onlineservice der Nationalparkverwaltung feststellen, dass die Forstwirte der Verwaltung und beauftragte Firmen alle unpassierbaren Wanderwege im Nationalpark wieder freigeschnitten hatten. Der Sächsische Bergsteigerbund hat dies in einer eigenen Pressemitteilung gewürdigt.

Nach dem Dürrejahr 2018 sind im Nationalpark Sächsische Schweiz auf rund 2000 Hektar Fichtenwälder abgestorben. Viele der damals durch Borkenkäfer abgestorbenen Bäume brachen seither um. Entsprechend des Schutzzwecks des Nationalparks wächst von alleine ein neuer vielfältiger Wald heran.

Allerdings wurden damals auch viele Wanderwege unpassierbar. Mit einem umfangreichen Arbeitsprogramm hat die Nationalparkverwaltung von Sachsenforst seit dem Frühjahr 2021 rund 110 Wege freigeschnitten, viele davon wiederholt, einzelne bis zu zehnmal.

Leider währte der schöne Zustand des Wanderns ohne Hindernisse nur eine kurze Zeit, denn Starkwinde Anfang Oktober hatten neue Windbrüche zur Folge. In der Eulentilke und im Liebengrund brachen auf insgesamt rund 1.400 Metern zahlreiche abgestorbene Fichten um und blockierten die Wege. Die Nationalparkverwaltung weist mit Warnschildern an den Zugängen auf die vorübergehende Unpassierbarkeit hin.

Während die Waldarbeiter und die Nationalparkwacht einzelne Windbrüche nahezu täglich entfernen, wie beispielswiese in der unteren Kirnitzschklamm, muss die Verwaltung für großflächigere Maßnahmen, wie sie jetzt in der Eulentilke anstehen, zunächst ein naturschutzgesetzliches Befreiungsverfahren durchlaufen. Die Maßnahmen müssen so geplant werden, dass beim Freischneiden alle Naturschutzbelange berücksichtigt werden. Sobald die Befreiungen vorliegen, können diese Arbeiten beauftragt und vor Beginn der nächsten Brutzeit abgeschlossen werden.

Sachsens Umwelt- und Forstminister Wolfram Günther: „Es ist eine sehr gute Nachricht, dass die Besucherinnen und Besucher die wunderbare Natur im Nationalpark jetzt wieder umfänglich erleben können. Auch für das Gastgewerbe in der Region ist das eine wichtige Nachricht. Naturschutz, Naturerleben und nachhaltiger Tourismus, das gehört untrennbar zusammen im Nationalpark. Ich danke der Nationalparkverwaltung, dem Sachsenforst, den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und den beteiligten Forstunternehmen, dass das Freischneiden in diesem Umfang gelungen ist. Das war ein enormer Kraftakt. In den kommenden Jahren wird es eine prioritäre Aufgabe bleiben, die Wander- und Einsatzwege zu sichern. Denn angesichts der historischen Borkenkäferschäden bleibt die Lage dynamisch.“

Neben den Bemühungen zum Freischeiden der Wanderwege sorgt die Verwaltung mit der turnusmäßigen Reparatur der Wege und Steiganlagen wie in den Schwedenlöchern dafür, dass Einheimische und Besucher das Gebiet auf allen 400 Kilometern des Wanderwegenetzes erleben können.

Die Experten der Nationalparkverwaltung werden ab 2024 in Abstimmung mit der AG Wege verstärktes Augenmerk auf das Freischneiden wichtiger, nicht gekennzeichneter Wanderwege außerhalb der Kernzone legen. Sie setzen ebenso das Freischneiden von Zugängen zu Kletterfelsen fort, teilweise unterstützt von ehrenamtlichen Helfern aus den Reihen der Bergsportverbände.

Abgestorbene und umsturzgefährdete Bäume werden aber langfristig eine waldtypische Gefahr bleiben, auf die sich die Besucher im Nationalpark, wie in allen Wäldern einstellen müssen. Das gilt vor allem, wenn Wind, Schnee oder auch Regen die Bruchgefahr erhöhen. Das Begehen von Wegen im Wald geschieht immer auf eigene Gefahr. Durch regelmäßige Entnahme einzelner Bäume wird die Nationalparkverwaltung das Risiko zumindest verringern.

Noch bis zum Beginn der Vogelbrutzeit laufen umfangreiche Baumfällungen an 18 Wegen mit beiderseitigen Arbeitstiefen von 30 Metern an Einsatzwegen bzw. 15 Metern an Wanderwegen auf einer Länge von ca. 15.000 m. Für alle diese Maßnahmen hat die Landesdirektion Sachsen naturschutzrechtliche Befreiungen erteilt.

Bildunterschrift:

Foto: Hp. Mayr

Eine Fachfirma aus der Sächsischen Schweiz fällt im Auftrag der Nationalparkverwaltung vorsorglich abgestorbene Fichten entlang eines Einsatzweges. Die letzten unpassierbaren Wanderwege haben Mitarbeiter der Nationalparkverwaltung mit Motorsägen frei geschnitten. Einzelne Windbrüche entfernen sie nahezu täglich um die Wanderwege gut begehbar zu halten. Abgestorbene und umsturzgefährdete Bäume werden aber langfristig eine waldtypische Gefahr bleiben, auf die sich die Besucher im Nationalpark, wie in allen Wäldern einstellen müssen. Das gilt vor allem, wenn Wind, Schnee oder auch Regen die Bruchgefahr erhöhen. Das Begehen von Wegen im Wald geschieht immer auf eigene Gefahr.

Pressesprecher
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