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Zweites Gesprächsforum zu Walddynamik und Entwicklung der Nationalparkregion Sächsische Schweiz in Bad Schandau

Der Dialog wird fortgesetzt. Zum zweiten Mal trafen sich interessierte Bürger der Region mit Vertretern von Nationalparkverwaltung, Landratsamt und Tourismusverband, um über aktuelle Probleme und die weitere Entwicklung der Region zu diskutieren. Mit der folgenden gemeinsamen Medieninformation informieren Nationalparkverwaltung und Landratsamt über Verlauf und Ergebnisse des Gesprächsforums:

Zweites Gesprächsforum zur Entwicklung der Nationalparkregion

Staatsminister Schuster und Präsidentin Kraushaar der Landesdirektion Sachsen nehmen als Zuhörer an den Diskussionen teil

Wie geht es weiter mit der Entwicklung in der Nationalparkregion Sächsische Schweiz? Welchen Stellenwert hat dabei der Naturschutz? Was heißt das für die Entwicklung des Tourismus in der Region? Was wird aus den Wanderwegen und Stiegen, aber auch Rettungswegen für die Feuerwehr und Notfälle? Und wie darf man sich die unterschiedliche Waldentwicklung im Nationalpark und im angrenzenden Landschaftsschutzgebiet vorstellen? Diese und andere Konzepte standen am vergangenen Dienstag in der Bad Schandauer Kulturstätte auch beim zweiten gemeinsamen Gesprächsforum des Landratsamtes und der Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz von Sachsenforst im Mittelpunkt von insgesamt vier Diskussionsrunden.

Gekommen waren dieses Mal nur rund 70 interessierte Bürgerinnen und Bürger, darunter Naturschützer und Forstexperten, Vertreter der Bürgerinitiative Naturpark Sächsische Schweiz, Unternehmer, Touristiker und Verwaltungsmitarbeiter. Sie konnten sich jeweils zwei von insgesamt vier Themen auswählen und mitdiskutieren. Inhaltliche Impulsgeber waren Kai Ritter-Kittelmann (Leiter Amt für Bevölkerungsschutz) für das Thema Waldbrandschutzmanagement, Ina Kische (stv. Geschäftsführerin Tourismusverband Sächsische Schweiz) für die Tourismusentwicklung, Andreas Knaak von der Nationalparkverwaltung zum Thema „Wege“ und Uwe Borrmeister (Leiter der Nationalparkverwaltung und des Forstbezirkes Neustadt) zur Waldentwicklung in der Nationalparkregion.

Zu allen Themen wurde in zwei Gesprächsrunden à 45 Minuten intensiv diskutiert, bevor die Ergebnisse vor allen Teilnehmern zusammengefasst wurden. Dabei gab es sowohl kritische und unterschiedliche Positionen als auch Gemeinsamkeiten. So waren sich die meisten Diskutierenden einig, dass man Naturschutz und Tourismus nicht gegeneinander ausspielen, sondern gemeinsam entwickeln müsse. Deutlich wurde auch, dass sich mehrere Empfehlungen der Expertenkommission „Waldbrände Sommer 2022“ bereits in der Umsetzung befinden, andere noch einer behördlichen Prüfung bedürfen.

Unterschiedliche Auffassungen gab es unter anderem zur Waldentwicklung im Nationalpark, zum Wegekonzept und zu Einschränkungen, die sich durch die Schutzziele des Nationalparks ergeben. Konkrete Forderungen bzw. Empfehlungen bezogen sich zum Beispiel auf die Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs, eine naturverträgliche Besucherlenkung und gezielte Waldbrandprävention. Auch das Für und Wider der Beseitigung und der Funktionen von Totholz wurde wieder diskutiert.

Die Hinweise und Vorschläge werden im Nachgang zusammengefasst und sind in Kürze auf der Internetseite der Nationalparkverwaltung nachzulesen.

Uwe Borrmeister, Leiter der Nationalparkverwaltung bei Sachsenforst: „Trotz der geringeren Beteiligung war auch beim zweiten Gesprächsforum das große Interesse an den Entwicklungen im Nationalpark und im Landschaftsschutzgebiet spürbar. Nach dem Auftakt in Sebnitz und der Fortsetzung der Gespräche in Bad Schandau sollen vergleichbare Gespräche in der Vorderen Sächsischen Schweiz stattfinden. Viele Themen kamen erneut auf den Tisch, aber auch einzelne neue Impulse. Wir sind uns weitgehend einig darin, dass wir die Nationalparkregion nur gemeinsam mit den Bewohnern entwickeln können.“

„Auch in Bad Schandau zeigte sich, dass eine ausgewogene, in der Sache aber auch gern kontroverse Diskussion über schwierige Themen möglich ist“, erklärt Landrat Geisler zur zweiten Auflage des Gesprächsforums. „Die Fachleute und die Bürgerinnen und Bürger haben dank der unterschiedlichen Thementische eine große Bandbreite von Themen rund um die Entwicklung der Nationalparkregion besprechen und ihre Gedanken austauschen können. Ich danke allen, die sich an den regen Diskussionen beteiligt haben, für ihr Engagement, ihre Ideen und Hinweise.

Wir werden die Reihe nächstes Jahr an weiteren Orten der Sächsischen Schweiz fortsetzen, um ein breites Meinungsbild aus der Nationalparkregion hinweg einzufangen. Ich habe mich gefreut, dass in Bad Schandau mit Staatsminister Schuster und Frau Präsidentin Kraushaar auch die sächsische Staatsregierung beziehungsweise die zuständige Landesdirektion die Diskussionen verfolgt und sicherlich Impulse mitgenommen haben.“

Hintergrund: Im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten trägt die Nationalparkverwaltung von Sachsenforst den traditionellen Erholungs- und Sportinteressen im Nationalpark und im Landschaftsschutzgebiet Sächsische Schweiz im größtmöglichen Umfang Rechnung, zum Beispiel bei den Vereinbarungen zu den 400 Kilometern Wanderwegen, 700 zugelassenen Kletterfelsen, 100 Kilometern Zugangswegen zu Kletterfelsen, 58 Boofen und 51 Kilometern Radrouten.

Fotos: Hp. Mayr, N. Rademacher

Im Auftrag des Pressesprechers

Nadja Rademacher

Sachbearbeiterin Öffentlichkeitsarbeit-Netzwerk

Assistant Desk Officer Public Relation-Network

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STAATSBETRIEB SACHSENFORST

Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz

Postanschrift: An der Elbe 4 | 01814 Bad Schandau

Tel.: +49 35022 900-625 | Fax: +49 35022 900-729

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Nationalpark Sächsische Schweiz ohne Schubladendenken

Die Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz veröffentlichte soeben folgende Medieninformation:

„Wir wollen den Nationalpark gemeinsam mit der Region entwickeln!“

Diskussionsveranstaltung in Hohnstein: Nationalparkverwaltung setzt auf Vereinbarkeit von Naturschutz und sanftem Tourismus

Wie geht es weiter mit dem Nationalpark Sächsische Schweiz? Welchen Stellenwert hat dabei der Naturschutz, welchen der Tourismus? Diese Fragen beschäftigen viele Menschen in der Sächsischen Schweiz, nicht erst seitdem im vergangenen Jahr ein folgenreicher Waldbrand die Gegend heimsuchte.

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe “Ohne Schubladen“ der ev.-luth. Kirchgemeinde Sebnitz-Hohnstein im Hohnsteiner Max-Jacob-Theater äußerten sich Vertreter der Nationalparkverwaltung zu zurückliegenden und anstehenden Aktivitäten im Nationalpark. Demnach befinden sich mehrere Empfehlungen der Expertenkommission „Waldbrände Sommer 2022“ bereits in der Umsetzung, andere werden vorbereitet.

So wurde der Einsatz von Drohnen zur frühzeitigen Erkennung von Brandherden gemeinsam mit der Ottendorfer Feuerwehr getestet, der Bau des ersten von drei Löschwasserbehältern durch die Stadt Hohnstein ist bald abgeschlossen, zusätzlich wurde die Beschaffung von mobilen Löschwasserzisternen durch die Nationalparkverwaltung veranlasst. Auch Quads, Löschwasserrucksäcke und spezielle Hacken wurden angeschafft, um besser gegen künftige Brände gewappnet zu sein. „Wir appellieren immer wieder an die Besucher, kein Feuer anzuzünden“, so Hanspeter Mayr, Pressesprecher der Nationalparkverwaltung.

Aber auch Themen wie Besucherlenkung, Verkehrssicherungspflicht, Wegeunterhaltung und Umweltbildung stehen aktuell auf der Tagesordnung der Nationalparkverwaltung. Uwe Borrmeister, der seit Anfang Mai die Nationalparkverwaltung leitet: „Wir wollen den Nationalpark gemeinsam mit der Region und allen Partnern entwickeln und den Zusammenhalt stärken. Für Wanderer, Bergsteiger und Radfahrer gibt es abgestimmte Konzeptionen, die das Naturerleben und das bergsportliche Erlebnis sichern. Daran werde ich festhalten. Mit Blick auf die Vielfalt der Interessen wird es Kompromisse brauchen. Ich habe den Mut, die Dinge offensiv anzugehen.“

Uwe Borrmeister betonte, dass gemeinsam mit den Gemeinden und institutionellen Partnern an einer Besucher- und Erholungskonzeption für die gesamte Nationalparkregion gearbeitet werde. „Wir wollen Naturschutz und Tourismus gemeinsam entwickeln“, so Borrmeister.

Neben der Wegepflege durch die Nationalparkwacht gehöre auch die Kontrolle des Feuerverbots sowie Waldbrandprävention und -nachsorge zu den Aufgaben. Ohne Nationalpark würden viele der Leistungen entfallen, die die inzwischen 87 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erbringen.

Die Nationalparkverwaltung trägt den historisch gewachsenen Nutzungen der Wanderer, Bergsteiger und Touristen im größtmöglichen Umfang Rechnung, zum Beispiel bei den Vereinbarungen zu einem Netz von 400 Kilometern Wanderwegen, 700 zugelassenen Kletterfelsen, 100 Kilometern Zugangswegen zu Kletterfelsen, 58 Boofen und 51 Kilometern Radrouten.

Bedingt durch den Borkenkäferbefall waren zwischen 2018 und 2022 bis zu 40 Kilometer Wanderwege vorübergehend unpassierbar. Die meisten dieser Wege konnte die Nationalparkverwaltung inzwischen wieder freischneiden und passierbar machen.

Trotz manch klarer Positionsunterschiede zwischen der Initiative für einen Naturpark und den Nationalpark-Unterstützern wurden in der Diskussionsveranstaltung auch gemeinsame Interessen deutlich. So geht es beiden Seiten darum, die einzigartige Landschaft zu schützen, die Natur gleichzeitig zu schützen und für Menschen erlebbar zu machen und keinen „Disneyland-Tourismus“ in der Sächsischen Schweiz zu etablieren.  

Die Veranstaltung „Nationalpark oder Naturpark – welchen Naturschutz braucht die Sächsische Schweiz“ fand am Mittwoch (3. Mai) im Rahmen der Reihe „Ohne Schubladen“ statt und wurde von Sebastian Kreß, Pfarrer in der ev.-luth. Kirchgemeinde Sebnitz-Hohnstein, moderiert.

Foto: J. Weber

Die Bürgerinitiative Naturpark sowie die Nationalparkverwaltung saß mit je drei Vertretern im Präsidium. Die Moderation lag in guten Händen vom ansässigen Pfarrer Sebastian Kreß!

i.A. des Pressesprechers

J. Weber

Jörg Weber

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