Schlagwort: Waldbrandvorsorge

Waldbrandvorsorge im Nationalpark Sächsische Schweiz auf neuem Niveau

Der große Waldbrand in den Nationalparks Sächsische und Böhmische Schweiz offenbarte einen eklatanten Mangel an Löschwasser in den schwer zugänglichen Wald- und Felsgebieten. Inzwischen ist viel unternommen worden, um bei zukünftigen Brandereignissen besser vorbereitet zu sein, wie folgender Presseinformation der Nationalpark- und Forstverwaltung Sächsische Schweiz und der Stadt Bad Schandau zu entnehmen ist:

„Gemeinsame Pressemitteilung:

Bad Schandauer Zisterne eingeweiht – drei Kommunen sorgen jetzt zusammen für 500.000 Liter Löschwasservorrat im Nationalpark Sächsische Schweiz

Pünktlich zum Jahresende 2023 konnte auch im Bad Schandauer Stadtgebiet das Großprojekt zur Verbesserung der Löschwassersituation im Nationalpark Sächsische Schweiz erfolgreich beendet werden. Bürgermeister Thomas Kunack konnte nun bei einem Ortstermin am Wanderweg Lehne zusammen mit dem Leiter der Nationalpark- und Forstverwaltung Uwe Borrmeister den gelungenen Abschluss der Bauarbeiten und die funktionsfähige Zisterne mit 50 Kubikmetern Fassungsvermögen begutachten. Ähnliche Termine gab es bereits in Hohnstein und Sebnitz. 50 Kubikmeter entspricht etwa dem Löschwasservorrat von rund 10 Tanklöschfahrzeugen des Typs TLF 4000 der Feuerwehren. Die Kosten der Zisterne lagen schließlich bei 158.000 Euro, wobei zu Beginn der Planungen deutlich weniger als 100.000 Euro kalkuliert werden konnten.

Der Standort am nördlichen Fuß der Schrammsteinkette wurde aus den leidvollen Erfahrungen der Vergangenheit heraus ausgewählt. Immer wieder mussten die Feuerwehren hierher ausrücken, um Waldbrände auf abgelegenen Riffen zu löschen, die durch illegale Lagerfeuer ausgelöst wurden.

Am Projekt der Verbesserung der Löschwassersituation mit insgesamt sieben Zisternen im Nationalpark lag in der Verantwortung der Städte Bad Schandau, Hohnstein und Sebnitz. Diese waren 2023 mit erheblichen Preissteigerungen konfrontiert. Das Sächsische Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft konnte kurzfristig die bereits zugesagten Fördermittel von ursprünglich 522.000 Euro im Mai 2023 für alle sieben Zisternen zusammen um weitere 616.476 Euro erhöhen und den Projekterfolg sichern.

Mit der Errichtung der unterirdischen Löschwasserzisternen verbesserten alle drei Kommunen die Löschwasserbereitstellung im teilweise sehr schwer zugänglichen Elbsandsteingebirge nachhaltig. Zusammengefasst stehen den Feuerwehren nun aus den Zisternen 500 m³ Wasser stationär unmittelbar im Nationalpark zur Verfügung. Damit wird der überaus wichtige erste Löschangriff effektiv unterstützt.

Die neuen Löschwasserzisterne stehen jetzt an folgenden Standorten bereit:

  1. Ostrauer Lehne (Bad Schandau) mit einem Fassungsvermögen von 50 m³
  2. Waitzdorf (Hohnstein mit 100 m³)
  3. Ziegenrücken (Hohnstein mit 50 m³)
  4. Brand (Hohnstein mit 50 m³)
  5. Buchenparkhalle (Sebnitz – Hinterhermsdorf mit 100 m³)
  6. Thorwaldwiese (Sebnitz-Ottendorf 100 m³)
  7. Großer Zschand (Sebnitz-Ottendorf 50 m³)

Die Bauweise der frostsicher unter Flur eingebauten Zisternen reicht von klassischem Stahlbeton bis hin zu profilverstärktem Polypropylen.

Bürgermeister Thomas Kunack von Bad Schandau ist froh, dass an der strategisch wichtigen Stelle an den Schrammsteinen nun ein bedeutender Löschwasservorrat zur Verfügung steht: „Trotz der erhöhten Förderung durch das Umweltministerium war der Bau eine finanzielle Herausforderung für die Stadt. Leider zwingt uns das unvernünftige Verhalten weniger Waldbesucher mit ihren illegalen Lagerfeuern zu dieser Investition. Glücklicherweise konnten 2023 durch die schnelle Meldung von noch brennenden Lagerfeuern diese schnell gelöscht werden. Dank neuer mobiler Ausrüstung bei Rangern und Feuerwehren und eingeübter Zusammenarbeit konnte die Feuer schnell gelöscht und eine Ausbreitung verhindert werden.“

Uwe Borrmeister, Leiter der Nationalpark- und Forstverwaltung Sächsische Schweiz von Sachsenforst: „Mit der neuen Zisterne am Fuße der Schrammsteine hält die Stadt Bad Schandau künftig an einem strategisch wichtigen Punkt einen bedeutenden Löschwasservorrat von 50 Kubikmetern im Nationalpark vor. Zusammen mit sechs weiteren unterirdischen Zisternen, die durch die Städte Hohnstein und Sebnitz gebaut wurden, ist ein solides Netz von neuen Löschwasserreservoirs für den vorbeugenden Waldbrandschutz im Nationalpark entstanden. Die Nationalpark- und Forstverwaltung von Sachsenforst ergänzt dies von ihrer Seite mit mobilen Löschwasserzisternen, einer erhöhten Zahl von Rangern der Nationalparkwacht, mobiler Löschausstattung und Reduzierung der Brandlast entlang von Rettungswegen einen verbesserten Waldbrandschutz.“

Geprägt vom großen Waldbrand 2022 rufen Thomas Kunack und Uwe Borrmeister gemeinsam Wanderer dazu auf, Feuer zu vermeiden und jedes illegale Lagerfeuer im Wald schnell zu melden. Waldbrände können nur dann schnell gelöscht werden, solange sie noch klein sind. „Sprechen Sie die Menschen an, die sich der Gefahren nicht bewusst sind, die sie mit einem Lagerfeuer erzeugen. Fordern Sie sie auf, das Feuer zu löschen. Führt das nicht zum Erfolg, zögern Sie auch bei kleinen Lagerfeuern nicht damit, die 112 anzurufen. Die Feuerwehren werden dann mit den Rangern alarmiert und kommen zum Brandort.“

Foto:

Hp. Mayr

Thomas Kunack, Bürgermeister von Bad Schandau und Uwe Borrmeister, Leiter der Nationalpark- und Forstverwaltung Sächsische Schweiz haben offiziell die Löschwasserzisterne in der Nähe der Schrammsteine im Nationalpark in Betrieb genommen. Sie ist unauffällig unterirdisch eingebaut und hält 50 Kubikmeter Löschwasser für den schnellen Löschangriff bereit. Für schnelles effektives  Löschen sind weiterhin Löschrucksäcke und Waldbrandhacken erforderlich, mit denen die Nationalparkwacht und viele Feuerwehren der Region ausgestattet sind. Das Sächsische Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft hat neben dieser Zisterne auch sechs weitere der Städte Hohnstein und Sebnitz mit insgesamt 1,14 Millionen Euro gefördert.

Hanspeter Mayr

Pressesprecher

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STAATSBETRIEB SACHSENFORST | STATE ENTERPRISE SACHSENFORST

Nationalpark- und Forstverwaltung Sächsische Schweiz  | National Park- and Forest Administration   

Leiter Stabstelle, Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher | Head of executive department, public relations and press officer

An der Elbe 4, 01814 Bad Schandau

035022/ 900 615

0173 3796 503

Hanspeter.mayr@smekul.sachsen.dewww.nationalpark-saechsische-schweiz.de „

Weitere Waldbrandvorsorge im Nationalpark Sächsische Schweiz

Niemand will, dass der Wald im Nationalpark Sächsische Schweiz wieder brennt. Falls es aber doch passiert, wird in dem wasserarmen Gebiet vor allem eines gebraucht: Wasser, viel Wasser. Dafür hat die Nationalparkverwaltung eine weitere Vorsorge getroffen, wie mit der folgenden Pressemitteilung informiert wird:

Nationalparkverwaltung saniert Feuerlöschteiche

Teich auf dem Großen Winterberg und Hutenteiche bei Lohmen sind nun wieder aufbereitet für die Entnahme von Löschwasser

Während des großen Waldbrandes im August 2022 diente er mit seinen 500 Kubikmeter Wasser als stille Reserve, falls das Feuer dem Gasthaus Großer Winterberg näher gekommen wäre. Eine Dresdner Umweltfirma und eine Bad Schandauer Firma für Haus- und Dienstleistungen haben nun den aufwendigen Auftrag der Nationalparkverwaltung zur Entschlammung des Teichs bearbeitet. Das Laub der umstehenden Bäume sammelt sich in dem Standgewässer an, wird zersetzt und musste in größeren aber regelmäßig Zeitabständen entfernt werden. Somit steht der Löschteich, den Wanderer kurz vor dem Gipfel von der Winterbergstraße aus sehen können, wieder mit seinem gesamten Volumen für Löscheinsätze zur Verfügung.

Christina Tscheuschner ist als Betriebsleiterin im Nationalpark für Fragen des Waldes und der dort befindlichen Einrichtungen zuständig: „Mit der Sanierung und Ertüchtigung von Teichen für die Löschwasserentnahme angrenzend und im Nationalpark, schaffen wir einen weiteren Baustein für den vorbeugenden Waldbrandschutz. Gleichzeitig verhindern wir auch, dass die Teiche verlanden, sodass mit der Maßnahme der Lebensraum für Amphibien langfristig gesichert wird.“

Die Arbeiten finden jetzt im Herbst statt, da sich die meisten Amphibien aktuell noch außerhalb der Teiche an Land aufhalten. Die Entnahme des Schlamms und des nur teilweise zersetzen Laubes ist mühsam. Zum größten Teil ist Handarbeit erforderlich und nur teilweise kann eine Absaugvorrichtung genutzt werden, auch um die abdichtende Plane nicht zu verletzen, die die Nationalparkverwaltung vor einigen Jahren hat einbauen lassen.

Für die Arbeiten waren rund drei Wochen Arbeitszeit erforderlich. Eine kleine Quelle und die winterlichen Niederschläge werden den Teich bis zur nächsten Waldbrandsaison langsam wieder füllen.

Ebenfalls zur Verbesserung der Löschwasserverfügbarkeit hat die Nationalparkverwaltung den untersten der Hutenteiche bei Lohmen nördlich der Zufahrt zur Bastei entschlammen lassen. Die beauftragte Fachfirma aus Ehrenberg hat gleichzeitig die Möglichkeit für die Feuerwehren verbessert, im Brandfall das Wasser zu entnehmen.

BU: Foto: M. Aulitzky

Mit der Teichentschlammung steht wieder ein größeres Volumen für Löschwasser zur Verfügung. Gleichzeitig verhindert die Nationalparkverwaltung damit, dass die Teiche langfristig verlanden und  Lebensraum für Amphibien verloren geht. Nur teilweise konnte für die Arbeiten eine Absaugvorrichtung genutzt werden. Aufgrund des hohen Laubanteils musste eine Bad Schandauer Firma für Haus- und Dienstleistungen den Schlamm mit viel Handarbeit aus dem Teich schaufeln.

Hanspeter Mayr

Pressesprecher“

Erste mobile Zisterne im Nationalpark Sächsische Schweiz in Betrieb genommen

Die Vorschläge der Expertenkommission in Auswertung des Waldbrandes 2022 im Nationalpark Sächsische Schweiz werden umgesetzt. Dazu veröffentlichte die Nationalparkverwaltung folgende Pressemitteilung:

Erste mobile Löschwasserzisterne im Nationalpark Sächsische Schweiz in Betrieb genommen

Die Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz von Sachsenforst hat heute erfolgreich die erste von insgesamt drei mobilen Löschwasserzisternen in Betrieb genommen.

Die Feuerwehr Sebnitz unterstützte uns tatkräftig bei der Wasserbefüllung. Mit insgesamt vier Fahrten mit je 5 m³ wurde nach ca. drei Stunden die Befüllung abgeschlossen.

Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle geht an die Kameraden der FFW Sebnitz, die diese Aktion in Ihrer Freizeit abgesichert haben.

Diese innovativen Behälter werden in der Waldbrandsaison von März bis Mitte Oktober eingesetzt und ergänzen die bestehenden Maßnahmen zur Waldbrandprävention im Nationalpark.

„Die mobilen Zisternen stellen einen wichtigen Baustein im vorbeugenden Waldbrandschutz dar. Sie ermöglichen die Bereitstellung von Löschwasser in wasserarmen und brandgefährdeten Waldgebieten und unterstützen so einen zeitnahen und effektiven Beginn der Brandbekämpfung. Dies wirkt sich vor Ort unmittelbar auf die Einsatzdauer und den Umfang der Schadenfläche aus und setzt die Hinweise aus dem Bericht der Expertenkommission Waldbrände 2022 und der Strategischen Waldbrandschutzkonzeption des SMI zielgerichtet um. Mit den flexiblen Löschwasserbehältern ergänzen wir die sieben geplanten stationären Zisternen, die wir 2021 mit den Gemeinden abgestimmt haben, und stellen schon vor deren Fertigstellung Alternativen bereit.“ so Uwe Borrmeister, Leiter der Nationalparkverwaltung. Die erste fest installierte Zisterne am Ziegenrücken wurde durch die Stadt Hohnstein bereits Mitte Mai in Betrieb genommen.

Die heute mit Wasser befüllte Zisterne verfügt über ein Fassungsvermögen von 20 Kubikmetern. „Die faltbaren Löschwasserzisternen sind ohne Baumaßnahmen in der Natur und deshalb sogar im Nationalpark gut einsetzbar. Es braucht weder eine metertiefe Baugrube noch ein Betonfundament. Ein planierter Untergrund für einen sicheren Stand ist schon ausreichend“, betont Kai Steigert, Mitarbeiter des Bereitstellers Veolia Wasser Deutschland GmbH, die Naturverträglichkeit des Produkts. Das System ist geschlossen, dadurch stellt es für Menschen und Tiere kein Risiko dar und es geht kein Wasser durch Verdunstung verloren. Insgesamt hat die Nationalparkverwaltung von Sachsenforst drei speziell konfigurierte Anlagen identischer Größe erworben. In den kommenden Tagen werden die anderen beiden ebenfalls in Betrieb genommen.

Die mobile Löschwasserzisterne wird von oben durch ein Tanklöschfahrzeug oder einen Wassertank befüllt. Das Seitenventil ermöglicht dann eine einfache Entnahme für Feuerwehrschläuche oder Löschwasserrucksäcke. Das Aufstellen der mobilen Zisternen erfolgt an mit den Ortsfeuerwehren abgestimmten Orten ausschließlich in den Wald-Felsgebieten im Nationalpark. Nach der Waldbrandsaison werden sie wieder abgebaut und können im nächsten Jahr erneut aufgebaut werden.

Lange Schlauchleitungen über mehrere hundert Höhenmeter waren im letzten Jahr beim Waldbrand eine zusätzliche Herausforderung.

Die schnelle Verfügbarkeit von Löschwasser in unmittelbarer Nähe von Brandstellen ist ein bedeutender Schritt zur Minimierung von Schäden durch Waldbrände. Mit dieser wichtigen Initiative verstärkt die Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz die Waldbrandprävention und die allgemeine Sicherheit.

Die Nationalparkverwaltung betont dabei erneut das strikte Feuer- und Rauchverbot im Wald: „Wir appellieren weiterhin an die Vernunft aller Besucherinnen und Besucher der Nationalparkregion, damit die neuen Löschwasserzisternen gar nicht zum Einsatz kommen müssen“, so Nationalparkleiter Uwe Borrmeister.

Bildunterschriften:

Zisternenbefüllung: Ein herzliches Dankeschön geht vom Leiter der Nationalparkverwaltung, Uwe Borrmeister (re) an Kevin Henker von der Feuerwehr Sebnitz. Ohne die enorme Bereitschaft der Feuerwehr Sebnitz wäre die Planung und Durchführung nicht denkbar gewesen.

Zisterne im Nationalpark: Jetzt ist die erste von drei mobilen Zisterne mit 20 m³ Wasser gefüllt. Unsere Hoffnung ist jedoch, sie nie nutzen zu müssen.

i.A. des Pressesprechers

Herzliche Grüße

J. Weber

Jörg Weber

Regionale Kooperationen / Redaktion Sandsteinschweizer

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Projekte Nationalparkpartner/Fahrtziel Natur

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