Schlagwort: Brückensperrung Bad Schandau

Aktuelle Situation zur Sperrung der Elbbrücke in Bad Schandau und ein Blick voraus

Seit Anfang November ist die Elbbrücke in Bad Schandau für jeglichen Verkehr gesperrt. Nun steht fest, dass sie als Straßenbrücke nicht wieder nutzbar sein wird und abgerissen werden muss. Wie es nun weitergeht und welche Alternativen bestehen, darüber informierte der Tourismusverband Sächsische Schweiz (TV SSW) heute seine Mitglieder. Diese Information enthält auch konkrete Vorschläge, wie bestmöglich mit der Situation umgegangen werden kann und aus der im Folgenden auszugsweise zitiert wird:

„So steht fest:

  • Die bisherige Straßenbrücke wird nicht wieder nutzbar sein. Eine evtl. eingeschränkte Nutzung für Fußgänger und Radfahrer kann nicht vor Juni 2025 in Aussicht gestellt werden.
  • An einem Neubau der Brücke wird zwar schon geplant, dennoch wird dieser einige Jahre dauern.
  • Der Bau einer Behelfsbrücke als Alternative ist allen Verantwortlichen bewusst. Der Bau kann sicher in diesem Jahr beginnen. Stehen und nutzbar sein, wird Sie allerdings mit Sicherheit nicht mehr in diesem Jahr.
  • Alle anderen Alternativen wie Nutzung der Eisenbahnbrücke, Autofähre, Autozug etc. sind entweder nicht kurzfristiger oder überhaupt nicht machbar.

KURZ: Wir müssen mit der bitteren Wahrheit leben, dass im Jahr 2025 in Bad Schandau keine Elbbrücke für Kraftfahrzeuge, Radfahrer und  Fußgänger zur Verfügung stehen wird.

Natürlich haben wir eindringlich auf die enorme Bedeutung und die zu erwartenden Folgen hingewiesen. Nachdem aber Gewissheit besteht, dass die Probleme nicht kurzfristig lösbar sind, wollen wir uns mit aller Kraft darauf konzentrieren, wie wir mit der Situation bestmöglich umgehen können.

Konkrete Vorschläge sind:

  • Kritische Betrachtung und ggf. Nachsteuerung der vorhandenen Umleitungsstrecken, um Staus auf diesen zu vermeiden
  • Kritische Betrachtung und Ausbau der vorhandenen Parkkapazitäten in Elbnähe
  • Deutliche Aufwertung und Verbesserung des Busnetzes mit regelmäßigem Takt auf beiden Seiten der Elbe, um Gäste (aber auch Mitarbeitenden) eine bessere Anbindung und Erreichbarkeit ohne PKW zu ermöglichen; idealerweise als PLUSBus im 30/60 Minuten-Takt
  • Kapazitätserhöhung der Fähre in Bad Schandau (insbesondere mit Blick auf Radfahrer) durch weitere Verstärkung oder Einrichtung einer direkten Querverbindung vom Nationalparkbahnhof zur Stadtseite im Zusammenhang mit einer direkten Busanbindung
  • Abgestimmte positive Kommunikation der Umleitungsstrecken und Mobilitätsangebote für die Anreise der Gäste
  • Bereitstellung von Informationen, Kommunikationshilfen, verstärkte Öffentlichkeitsarbeit für die Anreisemöglichkeiten (inkl. Verteilung der Anreisen nach Bad Schandau, Stadtseite über mehrere Strecken wie Ziegenrücken über Hockstein, Sense über Hohnstein, Hohe Straße über Sebnitz)“

Wir werden mit dieser Situation leben müssen und wollen das Beste daraus machen. Sobald konkrete Maßnahmen insbesondere zur ÖPNV- Nutzung bekannt sind, werden alle geplanten Touren noch einmal gründlich auf Durchführbarkeit geprüft und ggf. an die geänderten Rahmenbedingungen angepasst.

(Das Beitragsbild zeigt eine steinalte Brücke, die von der Natur geschaffen wurde und immer noch steht.)

Wie weiter mit der Mobilität in der Nationalparkregion Sächsisch-Böhmische Schweiz?

Nach dem Einsturz der Carolabrücke in Dresden steht ziemlich fest, dass sie komplett abgerissen werden muss. Spannbetonbrücken gibt es aber nicht nur in Dresden. In ganz Deutschland sollen es mutmaßlich mehrere hundert sein. Auch die Elbbrücke gleicher Bauart in Bad Schandau ist inzwischen für jeglichen Verkehr gesperrt. Das Ergebnis der Überprüfung des Bauwerks steht noch aus und es ist ungewiss, ob es wieder für den öffentlichen und privaten Verkehr freigegeben werden kann. Welche Konsequenzen eine eventuelle Sperrung für Einwohner und Gäste haben kann und welche Alternativen es gibt, wird derzeit auf verschiedenen Ebenen geprüft. Auch die Trägergruppe „Fahrtziel Natur Sächsisch-Böhmische Schweiz“ und die „AG Sanfte Mobilität Sächsische Schweiz“ haben sich mit der aktuellen Situation und der Planung für 2025 befasst und dazu folgende Pressemitteilung veröffentlicht:

Die Sächsische Schweiz macht Mobil – der ÖPNV bereitet sich auf die Saison 2025 vor!

Den Umstieg in Bus, Bahn und Schiff erleichtern! Lasst uns Brücken bauen!

Am 12. Dezember traf sich zur jährlichen Abstimmung die Trägergruppe „Fahrtziel Natur Sächs. -Böhmische Schweiz“ und die „AG Sanfte Mobilität Sächsische Schweiz“ zu Rückschau und Ausblick zum Thema Nahverkehr 2025.

Über 30 Teilnehmer folgten der Einladung der Nationalpark – und Forstverwaltung Sächsische Schweiz von Sachsenforst (NLPFV) sowie dem Landschaf(f)t Zukunft e.V. in das Parkhotel Bad Schandau, einem Partnerbetrieb des Nationalparks.

Seit 2003 ist der Nationalpark Sächsische Schweiz Mitglied der Initiative „Fahrziel Natur“, welcher neben den über 20 deutschen Teilnehmern auch Schutzgebiete aus Österreich und der Schweiz beigetreten sind. Vielfältige Aktivitäten brachten das Netzwerk vor Ort kontinuierlich voran.

Letztes Jahr durfte die Sächsische Schweiz den 1. Platz beim“ Fahrtziel Natur Award 2023“ in Berlin entgegennehmen. In der Begründung stand u.a. die vorbildliche Mobilität auf Gästekarte und das lebendige Netzwerk vor Ort.

Bei dem Treffen der Trägergruppe stand natürlich das Thema Elbebrücke Bad Schandau an vorderster Stelle. Das zeitnahe Reagieren des Regionalverkehrs mit einem umgestellten Fähr – sowie Busfahrplan brachte erneut hohe Anerkennung. Je nachdem wie die Entscheidung zur Brückennutzung demnächst aussieht, die Mobilitätspartner werden alle Herausforderungen mit Engagement bearbeiten und mögliche Alternativen verantwortungsvoll umsetzen.

Das trägt enorm zur Stabilität bei, bei Einwohnern und den kommenden Gästen.

Auf alle Fälle werden alle bisherigen Mobilitätsangebote in Sachsen und Böhmen in bester Qualität wieder angeboten, das gilt auch im Ernstfall ohne die Schandauer Elbbrücke. Die Weiße Flotte bestätigte erneut, mit Saisonstart die Raddampfer auf der Oberelbe fahren lassen zu wollen. Die grenzüberschreitenden Verbindungen mit Bus und Zug bleiben aktuell erhalten.

Die NLPFV arbeitet bereits am grenzüberschreitenden touristischen Fahrplan 2025. Außerordentlich wichtig sind uns dabei klare Reiseketten. Wie kommt der Gast ohne Probleme mit mehreren Verkehrsmitteln zum Ziel und natürlich wieder zurück.

Das gilt natürlich auch im grenzüberschreitenden Verkehr ganz besonders!

Ab Januar 2025 werden zwei neu beklebte Busse der RVSOE für den Forststeig sowie das System der Wanderbusse werben. Stillstand gibt es nicht.

Unser Fazit: Im Mobilitätsnetzwerk „Fahrziel Natur Sächsisch- Böhmische Schweiz“ wird ohne Unterlass an der Qualitätsverbesserung im Nahverkehr gearbeitet. Trotz mancher Widrigkeiten sind alle Mobilitätsanbieter enorm engagiert, für die Saison 2025 ein gutes Angebot zu garantieren.

Was ein solches Jahrestreffen unersetzlich macht, sind die vielen kleinen Abstimmungen am Rande der Beratung. Die Palette geht vom umgebauten Fahrplanschild über neue Buswartehäuser bis zur Umgestaltung von Bahnhöfen.

Zaubern kann auch in dieser Runde keiner, aber es wird kreativ mitgemacht und im Netzwerk konkret gearbeitet! Das macht Mut auf für die nächste Saison.

Es ist dem außerordentlichen Engagement aller Beteiligten zu verdanken, dass wir so erfolgversprechend über das Trägergruppentreffen berichten können.

Damit leisten wir einen nicht unwesentlichen Beitrag für eine nachhaltig agierende Tourismusregion.

Im Namen der Nationalpark – und Forstverwaltung Sächsische Schweiz sowie von „Fahrtziel Natur Deutschland“ ein herzliches Dankeschön dafür.

Wir freuen uns auf die weitere konstruktive Arbeit im nächsten Jahr. Frohe Weihnachtstage allen.

Jörg Weber

Sachbearbeiter Öffentlichkeitsarbeit/Regionale Kooperationen

(Redaktion Sandsteinschweizer: Anmeldung Sandsteinschweizer unter: www.nationalpark-saechsische-schweiz.de/newsletter-anmelden,

Projekte Nationalparkpartner/Fahrtziel Natur)

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STAATSBETRIEB SACHSENFORST

Nationalpark- und Forstverwaltung Sächsische Schweiz

An der Elbe 04 / 01814 Bad Schandau

Tel.: +49-35022 – 900613 / Mobil +49 173 3796458

Joerg.Weber@smekul.sachsen.de | www.sachsenforst.de  I www.nationalpark-saechsische-schweiz.de

Welche Auswirkungen eine eventuell dauerhafte Brückensperrung oder der Abriss in Bad Schandau für die geplanten Touren in 2025 haben kann, ist momentan noch nicht absehbar. Wir gehen bei der Tourenplanung für das nächste Jahr davon aus, dass es alternative Möglichkeiten der Nutzung des ÖPNV geben wird und raten schon jetzt davon ab, die Region mit privaten PKW zu bereisen. Die Gästekarte Sächsische Schweiz für Übernachtungsgäste und das (hoffentlich verlängerte) Deutschlandticket sind mehr als eine Notlösung. Der ÖPNV in der Nationalparkregion Sächsisch-Böhmische Schweiz ist gut organisiert und funktioniert zuverlässig.