Fast wäre es im Stress der Saisonvorbereitung und anderer Pflichten untergegangen: Am 1. April 2025 war ich seit 25 Jahren selbstständig geschäftlich tätig! Die IHK Dresden erinnerte mich daran.
Ich bedanke mich auf diesem Weg bei Allen, die mich begleitet, unterstützt und an mich geglaubt haben!
Dieser spontane Freudenschrei lag mir gestern früh kurz vor 8 Uhr auf der Zunge. Wann schafft man es schon mal, ungestört den Genuis Loci dieser faszinierenden Natur- und Kulturlandschaft zu genießen? Gestern war so ein Tag. Romantisch war schon die Überfahrt auf der Rathener Fähre. Die Elbe dampfte und das Basteimassiv war mehr zu ahnen als zu sehen.
Geplant war ein Dreh für eine ZDF- Reportage und ich natürlich viel zu früh vor Ort. Diese Verfrühung habe ich genossen, wie lange nichts anderes mehr. Auf der neuen Aussichtsplattform begegnete mir ein einziger Mensch, versunken in die Betrachtung der romantischen Felsenlandschaft der Sächsisch-Böhmischen Schweiz. Ein moderner Wanderer über dem Nebelmeer: Caspar David Friedrich hätte es sicher gefallen, seine Kunst in die Realität zurück zu spiegeln.
Leider dauern solche magischen Momente nicht lange. Dann beginnt wie auf ein unsicht- und hörbares Kommando hin der Zustrom der Vielen, die es zu diesem schönen Ort zieht. Etwa 1,5 Millionen Besucher sollen es pro Jahr sein, so schätzt man. Genau gezählt hat das vermutlich niemand. Denn der Eintritt ist frei und kostenlos.
Für den Naturschutz ist das grenzwertig. Der Nutzungsdruck ist enorm und nur kompensierbar, wenn sich möglichst alle Besucher (m/w/d) an die wenigen Regeln des Nationalparks halten – und in besonders sensiblen Naturräumen in geringer Anzahl unterwegs sind. Das geht nur mit geduldiger Überzeugungsarbeit, Respekt vor unseren natürlichen Lebensgrundlagen und guten alternativen Angeboten. Letztere gibt es z.B. auf geführten Touren durch professionelle Nationalparkführer (m/w/d) in kleinen Gruppen und abseits der Hotspots des Massentourismus. Man könnte es auch Plan B für eine Symbiose aus Naturschutz und nachhaltigem Tourismus nennen.
Nein, in diesem Beitrag geht es weder um den gleichnamigen Bestseller des österreichischen Autors Johannes Mario Simmel aus dem Jahr 1978 noch um Milvas Schlager! Sondern um den verantwortungsvollen Umgang eines Tourguides mit Wetterprognosen und seinen Entscheidungen während der Tour. Doch der Reihe nach:
Heute Morgen meldeten die Radionachrichten, dass gestern zwei Wanderer in der Nähe von Tisa (Tschechische Republik) vom Blitz getroffen wurden. Das hat mich tief berührt, denn ich war gestern mit einer Gruppe ebenfalls dort in der Gegend unterwegs. Ich hoffe, dass es den Verletzten inzwischen besser geht und sie keine ernsthaften Schäden davon getragen haben.
Unsere „Schmugglertour“ durch das sächsisch-böhmische Grenzgebiet war lange vorausgeplant. Doch je näher der Termin rückt, desto präziser muss die tagesaktuelle Überprüfung des Vorhabens sein. Bereits drei Tage vor der Tour deuteten Wetterprognosen an, dass es am Samstagnachmittag starken Niederschlag geben könnte. Die Prognosen verdichteten sich bis Samstag früh, unterschieden sich jedoch. Das Prognosemodell ECMWF sagte Gewitter für ca. 14 Uhr und starken Regen bis nach 17 Uhr voraus, das Prognosemodell ICON-D2 ebenfalls Regen um 17 Uhr, aber kein Gewitter. Welchem Vorhersagemodell soll man glauben?
Als risiko- und verantwortungsbewusster Guide geht man immer vom höchstmöglichen Risiko aus, im konkreten Fall also von Gewitter ab ca. 14 Uhr. Entsprechend wurde die Tour vorsorglich umgeplant: Verkürzung der geplanten Distanz, keine verlangsamenden Auf- und Abstiege über den Forststeig Elbsandstein, vorgezogene Mittagspause in Rajec/Raitza und Verzicht auf die Abstecher zu Grenzplatte und Himmelreich. Ziel war, bis spätestens 13:30 Uhr die Restauration auf dem tschechischen Zeltplatz in Ostrov zu erreichen. Das gelang erfreulicherweise pünktlich und nahezu zeitgleich begann es zu regnen. Das Problem, Platzmangel in völlig überfüllten Gasträumen, konnte dank des freundlichen und hilfsbereiten tschechischen Personals in wenigen Minuten gelöst werden. In der Not rückt man zusammen und so fanden wir 12 Neuankömmlinge auch noch Platz. Wir saßen dann sehr gut versorgt erstmal den Regen aus. Der wurde immer heftiger und es begann zu gewittern. Gegen 14:30 Uhr beruhigte sich das Wetter vorübergehend und wir planten aufzubrechen. 10 Minuten später setzten Starkregen und Gewitter erneut ein. Also Plan C: Verlängerung im Hostinec und Bus erst ab 17:10 Uhr! Gegen 15:30 Uhr ließ dann endlich der Regen nach und wir brachen zur etwa 1,5 Gehstunden entfernten Bushaltestelle mitten im Wald auf. Nach wenigen hundert Metern setzte jedoch das Gewitter in Verbindung mit Starkregen wieder ein. Umkehren über freies Gelände war keine Option, also weitergehen im Schutz des Waldrandes bis zum nächstgelegenen Gebäude, der alten Bäckerei/Pekarna. Dort fanden wir im Trauf des Daches Schutz. Inzwischen steigerte sich das Gewitter zu ungeheurer Wucht. Der Donner verstärkte sich im Talkessel in einem Maße, dass bei einzelnen Teilnehmerinnen Angst aufkam. Jetzt waren die Empathie des Guides und die Geduld der Gruppe gefragt. Damit überstanden wir bange 30 Minuten, bis das Gewitter endlich nachließ und abzuziehen begann. Der Rest des Weges zur Bushaltestelle wurde zum lockeren Vergnügen, hatten wir doch alle gemeinsam erfolgreich eine Prüfung bestanden. Solche Erlebnisse vergisst man nicht so schnell wieder. Sie schweißen eine Gruppe zusammen, sensibilisieren aber auch individuell für den Umgang mit Naturgefahren. Und es wächst das Verständnis, dass ein Guide mehr braucht, als pure Streckenkenntnis, ein Lieblingsthema und einige schnurrige Anekdoten. Ein guter Guide hat immer einen Plan B, ein exzellenter auch einen Plan C – und die richtigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer!
Wandern ist die vielleicht sozialste Sportart und Freizeitbeschäftigung seit Erfindung des aufrechten Ganges. Im Prinzip kann es Jedermann und – frau jederzeit und fast überall praktizieren. Etwa die Hälfte der deutschen Bevölkerung zwischen 16 und 70 Jahren macht das zumindest gelegentlich, viele auch öfter. Wenn da nicht der innere Schweinehund wäre, der so schwer zu überwindende. Deshalb schließen sich wander- und erlebnisinteressierte Menschen gern bequem anderen Menschen an und lassen sich führen. Damit beweisen sie Neugier und Vertrauen, hegen aber auch Erwartungen.
Menschen auf Wanderungen in Natur- und Kulturlandschaften zu führen, kann viel Spaß machen und sehr erfüllend sein. Aber auch ziemlich anstrengend, wenn die eigene Führungskompetenz in einer sozialen Zufallsgemeinschaft nicht funktioniert. Mal geht der Eine mit, mal die Andere und nicht selten gänzlich Unbekannte. Jede(r) Teilnehmende bringt hochindividuelle Erwartungen und Erfahrungen mit und misst die Führungsperson mit ganz eigenen Maßstäben. Zwischen „perfekt gemacht“ und „nie wieder“ liegen manchmal nur eine schlampige Vorbereitung, ein falsches Abbiegen, eine zu kurze (oder zu lange) Pause, ein verpasster ÖPNV-Anschluss, ein „überraschendes“ Gewitter, ein handfester Streit unter Teilnehmenden oder die gefühlte Missachtung einer subjektiv empfundenen Identität . Da helfen dann auch die intimste Wegekenntnis oder die schnurrigste Anekdote nicht mehr aus der Patsche, wenn die Stimmung gekippt ist.
Doch Führung kann man lernen! Die Naturfreunde Deutschlands e.V. praktizieren seit ihrer Gründung 1905 in München eine besondere Form des Wanderns, das soziale Wandern. Was das ist und wie man als Wanderleiter (m/w/d) soziale, breitensportliche und erlebnisorientierte Wanderungen führt, können Interessierte während eines einwöchigen Kompaktlehrganges erlernen und üben – siehe Ausbildungsangebote: https://natursaxe.de/ausbildungsangebote/.
Die Teilnahme steht Mitgliedern und Nichtmitgliedern offen. Nach bestandener Abschlussprüfung erhalten Mitglieder ein Zertifikat als Wanderleiter (m/w/d), das innerhalb von drei Jahren durch eine lizenzerhaltende Fortbildung verlängert werden kann. Nichtmitglieder erhalten eine Teilnahmebestätigung, jedoch kein Verbandszertifikat. Allerdings kann es sich durchaus lohnen, bereits bei der Anmeldung eine Mitgliedschaft in Erwägung zu ziehen. Die Lehrgangskosten amortisieren sich schnell, die Mitgliedschaft bietet neben Versicherungsschutz ein breites Betätigungsfeld und mit der nachgewiesenen Führungsexpertise eröffnen sich auch interessante Handlungsoptionen außerhalb des Verbandes.
Die Wanderleiterausbildung der Naturfreunde Deutschlands e.V. wird von erfahrenen Trainern (m/w/d) und Teamern (m/w/d) des Bundeslehrteams Wandern durchgeführt. Die Ausbildung orientiert sich an den Rahmenrichtlinien des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und der Ausbildungs- und Prüfungsordnung des Schwäbischen Albvereins e.V. im Auftrag des Deutschen Wanderverbandes e.V..
Staatswald und Nationalpark in der Sächsischen Schweiz werden seit 2024 aus einer Hand betreut und verwaltet. Über die Arbeitsergebnisse des Jahres 2024 informierte die Nationalpark- und Forstverwaltung Sächsische Schweiz gestern vor geladenen Gästen wie folgt:
„Die Nationalpark- und Forstverwaltung Sächsische Schweiz von Sachsenforst stellte am heutigen Mittwoch vor 70 interessierten Gästen im neuen WalderlebnisZentrum Leupoldishain den Jahresbericht 2024 vor.
Leupoldishain Frontansicht
Die Nationalpark- und Forstverwaltung Sächsische Schweiz wurde zum 01.01.2024 durch die Zusammenführung des südlichen Teiles des ehemaligen Forstbezirkes Neustadt mit der bisherigen Nationalparkverwaltung als regionaler Verwaltungsteil von Sachsenforst für die Nationalparkregion Sächsische Schweiz neu strukturiert.
Uwe Borrmeister, Leiter der Nationalpark- und Forstverwaltung: „Das Jahr 2024 war für uns ein Jahr des Wandels und der Weiterentwicklung. Mit dem Start der neuen Organisationsstruktur standen für viele unserer Mitarbeitenden zahlreiche Veränderungen an. Während bewährte Arbeitsabläufe erhalten bleiben konnten, mussten neue Prozesse entwickelt und etabliert werden.
Mit der Nationalpark- und Forstverwaltung gibt es nunmehr einen einheitlichen Ansprechpartner innerhalb von Sachsenforst für alle Belange rund um Wald und Naturschutz im Bereich der Nationalparkregion Sächsische Schweiz. Unter dem Leitsatz – Bewirtschaften. Bewahren. Gestalten. – haben wir gemeinsam mit Partnern und Einwohnerinnen und Einwohnern daran gearbeitet, die Sächsische Schweiz als einzigartigen Landschaftsraum mit ihrer Vielfalt an Lebensräumen, Wäldern, Biotopen, Erholungsmöglichkeiten und Nutzungsformen zu erhalten und weiterzuentwickeln.
Wir konnten die Arbeiten des Waldumbaus und der Waldpflege in den Wäldern außerhalb des Nationalparks erfolgreich fortführen, in Sachsens einzigem Nationalpark die naturschutzfachlich positive Entwicklung weiter absichern und Einschränkungen oder Gefährdungen verringern sowie in der Region umfangreiche Angebote im Bereich Erholung, Information und naturkundliche Bildung anbieten. Dafür bin ich allen meinen Kolleginnen und Kollegen sehr dankbar.“
Aus Anlass der Vorstellung des Jahresberichtes legte die Nationalpark- und Forstverwaltung eine Broschüre vor, die reich bebildert mit kurzweiligen Infos das Spektrum der Arbeiten im Jahr 2024 zeigt (siehe Anlage).
Folgende Zahlen stehen als beispielhafte Auswahl für die in 2024 erbrachten Arbeitsergebnisse:
Infokasten:
Arbeitsergebnisse der Nationalpark und Forstverwaltung 2024 (Auswahl):
190.000 junge Bäume von 22 Mischbaumarten auf 93 ha (130 Fußballfelder) wurden für den Waldumbau gepflanzt
1.900 Hektar Waldpflege und Durchforstung im Rahmen der integrativen naturgemäßen Waldwirtschaft
106.000 Festmeter Holz wurden dabei aufgearbeitet
215 Beratungsgespräche und 2 Schulungen zur Unterstützung von Privatwaldbesitzern
37 kleine Gewässer Instandsetzung oder Anlage von 37 kleine Gewässern
60 Hektar Wiese (= 84 Fußballfelder) haben wir auf landeseigenen Flächen im Nationalpark und im Landschaftsschutzgebiet gepflegt
9,7 Kilometer Fließgewässerufer haben wir renaturiert oder gepflegt
9,1 Kilometer Waldränder haben wir mit vielfältigen Sträuchern angepflanzt und gepflegt
7200 Sträucher und Baumarten 2. Ordnung wurden gepflanzt
663 Käferarten wurden bei einer Untersuchung 2024 im Nationalpark gefunden, 40 davon wurden erstmals im Nationalpark Sächsische Schweiz nachgewiesen.
11 Urwaldreliktkäferarten waren darunter, davon zwei innerhalb von Deutschland nur im Nationalpark Sächsische Schweiz nachgewiesen
3 neue Moosarten, darunter ein Erstnachweis für Sachsen konnten im Nationalpark nachgewiesen werden
> 1.000.000 Euro für Baumaßnahmen an Wald- und Wanderwegen, u.a.: dritter Bauabschnitt Schwedenlöcher; Beseitigung von Felsstürzen und Unwetterschäden in den Schwedenlöchern und im Amselgrund
Bau von drei Waldtoiletten an Waldparkplätzen im Nationalpark
Neubau der Schausäge und Renovierungen im Walderlebnisgelände „Waldhusche“
8.000 Stunden arbeiteten Freiwillige mit bei Baumpflanzungen, Landschaftspflege, Stiegenreparaturen und Müllsammelaktionen
42 Zertifizierte Nationalparkführer haben unter anderem 146 Entdeckertouren täglich in der Saison durchgeführt
2 Nationalparkgemeinden arbeiteten weiter mit uns zusammen
51 Nationalparkpartner halten uns die Treue
160 Mitarbeitende und Auszubildende sowie viele Zeit- und Hilfskräfte arbeiteten in der neuen Verwaltung zusammen
531 Naturbildungsprogramme führten unsere Umweltbildner und ihre Helfer durch
9.270 Kinder und Jugendliche nahmen daran teil
171-mal trafen sich unsere Betreuer und Ranger bei wöchentlichen Programmen mit unseren Junior Rangern aus den Dörfern der Nationalparkregion
3 grenzübergreifende Einsätze zur Waldbrandvorbeugung mit Hubschrauberunterstützung haben zusammen mit der Bereitschaftspolizei Dresden und tschechischen Polizisten stattgefunden
7 illegale Lagerfeuer wurden gelöscht, bevor sie zu größeren Waldbränden wurden
106 Dreharbeiten wurden in der Nationalparkregion betreut
130 Quadratmeter Graffiti haben Spezialfirmen umweltschonend von den Felsen entfernt
7 Waldwege wurden als Einsatzwege gesichert und befahrbar gehalten
5 Maßnahmen des vorbeugenden Waldbrandschutzes an Gebäuden am Nationalpark
4 Übungseinsätze zum Löschen von Waldbränden mit den Feuerwehren der Sächsischen Schweiz
11.000 Follower beim Outdoorportal Komoot
4.815 Follower bei Facebook
4.268 Follower bei Instagram
12 SandsteinSchweizer – monatlicher Newsletter – mit über 300 Artikeln
BU:
Foto 1 (J. Weber) zeigt das moderne Haus aus heimischer Lärche kurz vor der Eröffnung
Foto 2 (Hp. Mayr) zeigt das Haus zu Beginn der Eröffnungsfeier und die Aussicht an dieser Stelle im vergangenen September.
Pressesprecher
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Nationalpark- und Forstverwaltung Sächsische Schweiz | National Park- and Forest Administration
Leiter Stabstelle, Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher | Head of executive department, public relations and press officer
Es ist trocken, viel zu trocken für die Jahreszeit! Deshalb – und aus einem konkreten Anlass – wurde die Waldbrandwarnstufe 3 ausgerufen:
„Hohe Waldbrandgefahr auch in der Nationalparkregion Sächsische Schweiz – am Wochenende erneut Waldbrandgefahrenstufe 3!
Fehlende Niederschläge und Windböen führen auch in der Nationalparkregion Sächsische Schweiz zu einer besonders hohen Waldbrandgefahr, so dass am Wochenende die Waldbrandgefahrenstufe 3 vorhergesagt wird. Die humusarmen Sandböden können ohnehin kaum Wasser speichern. Die Nadelstreu auf den Felsriffen verrottet nur sehr langsam und liegt trocken auf der Bodenoberfläche. Jeder Funke, ob von einem illegalen Lagerfeuer, einer Zigarette oder einem falsch bedienten Kocher kann zu einem großen Brand führen.
Die Ranger der Nationalpark- und Forstverwaltung informieren und kontrollieren deshalb schwerpunktmäßig zum Feuer- und Rauchverbot im Wald. Leider mussten die Kollegen in diesem Frühjahr erneut eine erste illegale Feuerstelle in der Kernzone bei der Bastei löschen. Aufmerksame Wanderer hatten das Feuer gemeldet. Die Verursacher flohen. Mit 40 Litern Wasser aus den schnell herbeigeführten Löschrucksäcken konnten die Ranger das Feuer löschen.
Uwe Borrmeister, Leiter der Nationalpark- und Forstverwaltung von Sachsenforst ist sehr dankbar für die entschlossene Reaktion der Wanderer, die den Brand gemeldet hatten. Er appelliert auch mit Blick auf die bevorstehenden Feiertagswochenenden an alle Waldbesucher: „Verzichten Sie auf das Rauchen und vor allem auf das Feuermachen im Wald.“
Das Feuerverbot gilt in allen Wäldern Sachsens. Waldbesucher, die ein Feuer entdecken sind aufgerufen – streng genommen verpflichtet – Waldbrände unter der Notrufummer 112 zu melden, damit der Waldbrand schnell bekämpft werden kann. Je früher die Bekämpfung startet, umso leichter kann das Feuer gelöscht werden. Wer Rauchentwicklung oder gar einen Waldbrand entdeckt, ist verpflichtet, unverzüglich einen Notruf unter der Telefonnummer 112 abzusetzen.
Wenn Sie Waldbesucher antreffen sollten, die im Wald Feuer machen, weisen sie auf die Gefahren hin und fordern Sie sie zum Löschen des Feuers auf. Wenn das Einsehen fehlt, zögern Sie bitte nicht und rufen Sie auch in diesem Fall den Notruf 112 an. Den Brandverursachern drohen hohe Ordnungsgelder.
90 % aller Waldbrände in Sachsen werden durch Menschen verursacht.
BU:
Foto: Hp. Mayr
Ausreden wie „Das hab ich nicht gewusst“ zählen nicht mehr! Mit 150 dieser Schilder weist die Nationalpark- und Forstverwaltung Sächsische Schweiz von Sachsenforst auf das Verbot zum Rauchen, Feuern und Betreiben von Campingkochern hin.
Foto: Nationalparkwacht Schmilka
Bereits im März musste die Nationalparkwacht ein erstes illegales Lagerfeuer in der Kernzone nahe der Bastei löschen. 40 Liter Löschwasser musste sie mit ihrer standardmäßig bereit stehenden Ausrüstung zur Brandstelle führen. Das Foto aus dem Jahr 2023 zeigt eine ähnliche Situation im Winterberggebiet.
Hanspeter Mayr
Pressesprecher
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Manchmal geht es schneller als man denkt! Der Belastungstest und unabhängige Prüfungen ergaben, dass die seit 7. November 2024 gesperrte Elbbrücke in Bad Schandau ab 10.04.2025 wieder teilweise für den Verkehr freigegeben werden kann. Darüber informiert der Tourismusverband Sächsische Schweiz unter Bezug auf das Sächsische Staatsministerium für Infrastruktur und Landesentwicklung mit folgender Mitgliederinformation vom heutigen Tag:
„Hier die Informationen direkt vom WhatsApp-Kanal „smilsachsen | Brücken-Update“ des Sächsisches Staatsministerium für Infrastruktur und Landesentwicklung.
📢 In der heutigen Kabinettspresskonferenz verkündete Verkehrsministerin Regina Kraushaar die gute Nachricht.
✅ Die Prüfingenieure haben gestern Abend ihr Einverständnis gegeben – die Tragfähigkeit der Brücke ist damit von einer unabhängigen zweiten Stelle bestätigt. Das Landesamt für Straßenbau und Verkehr kann am Donnerstag eine teilweise Freigabe veranlassen.
▶️ Warum bis Donnerstag? Die Verkehrsführung und Beschilderung muss bereits ab Pirna bzw. ab der Autobahn angepasst werden. Der Schwerverkehr muss weiterhin über die bisherige Umleitung geleitet werden. Auch muss die Brücke nochmal gereinigt werden. Das dauert jetzt noch etwa 2 Tage.
Weitere Infos zur am 10.04. geplanten teilweisen Verkehrsfreigabe:
🚶- Fußgänger und Radfahrer können die Brücke nutzen
🚗- die Freigabe gilt für Fahrzeuge bis zu einem zulässigen Gesamtgewicht von 7,5 Tonnen
🚛- Fahrzeuge über 7,5 Tonnen nutzen die bekannte Umleitungsstrecke weiterhin
🚐- für ÖPNV-Busse wird eine Querung der Brücke mit Ampelschaltung eingerichtet
➡️ Weitere Infos dazu erhaltet Ihr schon übermorgen, Donnerstag, 10. April, um 11:00 Uhr bei der Pressekonferenz – mit Prof. Steffen Marx, Landrat Michael Geisler und Bad Schandaus Bürgermeister Thomas Kunack. Wir übertragen diese Live auf unserem Instagram-Kanal.„
Vielen Dank an alle Beteiligten für die schnelle und gründliche Prüfung der Belastbarkeit der Brücke und die Freigabe rechtzeitig vor dem Osterfest und dem Beginn der touristischen Hauptsaison in der Nationalparkregion Sächsisch-Böhmische Schweiz!
Bei strahlendem Sonnenschein trafen sich zahlreiche Freiwillige und Sachsenforstmitarbeiter am Samstag in Bad Schandau zum alljährlichen Forststeig- Aktionstag. Ziel und Aufgabe war die Vorbereitung von Übernachtungsstätten, Wegen und Pfaden für die Saisoneröffnung 2025. Mehrere Kleingruppen steuerten anschließend unter Leitung von Sachsenforstprofis ihre Arbeitsgebiete im Wald an. Transport, Material, Werkzeug und Lunchpakete wurden vorsorglich organisiert.
Dieser jährliche Aktionstag ist mittlerweile zu einer schönen Tradition geworden. Man trifft sich, leistet nützliche ehrenamtliche Arbeit, lernt sich kennen und spricht miteinander. Während des ca. 4-stündigen Arbeitseinsatzes wurden Wege von Bruchholz beräumt, Trekkinghütten- und Biwakplätze fein gemacht, Wegmarkierungen aufgefrischt und Feuerholz bereitgestellt. Im Freien gefeuert werden darf übrigens nur am Taubenteichbiwak direkt neben dem gleichnamigen Teich. Der angelegte Vorrat reiche etwa für die Hälfte der Saison, meinte unser „Vorarbeiter- Chef“ von Sachsenforst, nachdem die bereitgelegten Stämme handgerecht zersägt, gespalten und gestapelt waren. Mögen es die Forststeigwanderer dankbar genießen!
Ein schöner Tag ging mit einem guten Gefühl und Kreuzschmerzen zu Ende. Letztere erinnerten an Muskelgruppen, die offenkundig selten benutzt werden.
Offizielle Saisoneröffnung ist am Dienstag, – Achtung: kein Scherz! – dem 1. April 2025. Ab diesem Tag sind die Trekkinghütten und Biwakplätze wieder für Übernachtungsgäste geöffnet. Ich freue mich schon auf tolle Forststeigtouren, darunter ein Fortbildungswochenende mit Wanderleiterinnen und Wanderleitern der Naturfreunde Deutschlands e.V. unter dem Motto: “ 2 Tage im Wald – Forststeigtrekking!“
Schweizen gibt es viele, zumindest wenn man der „Neue Zürcher Zeitung“ (NZZ) Glauben schenken darf. Die Zeitung will vor einiger Zeit herausgefunden haben, dass es in Deutschland und weltweit je nach Lesart 191 bis 233 Gebiete geben soll, die „Schweiz“ im Namen tragen. Allein in Deutschland zählte die NZZ 106 Schweizen. Die meisten wurden in Nordrhein-Westfalen mit 30 gefunden, gefolgt von Niedersachsen mit 18 und Rheinland-Pfalz mit 13. Lediglich 2 Schweizen haben das Saarland, Baden-Württemberg, Berlin und die Hansestadt Bremen. Immerhin noch eine Schweiz gibt es in der Freien und Hansestadt Hamburg.
Sachsen befindet sich mit 6 Schweizen im Mittelfeld, hat aber die wahrscheinlich bekannteste Schweiz Deutschlands vorzuweisen: die Sächsische Schweiz! Und wem verdanken wir das? Natürlich den Schweizern – und zwar 2 waschechten. Die Maler Anton Graff und Adrian Zingg weilten im späten 18. Jahrhundert am kurfürstlichen Hof und der Kunstakademie zu Dresden. Der Legende nach sahen sie in ihrer Wahlheimat östlich von Dresden ein merkwürdiges, flaches Gebirge ohne eigentliche Gipfel, das sie an ihre Herkunftsheimat, das Schweizer Jura erinnerte. Ihrer Schwärmerei mag das geflügelte Wort von einer „sächsischen“ Schweiz entflogen sein. Später griffen es andere Koryphäen auf, verbreiteten es weiter und irgendwann Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts hatte sich der neue Name eingebürgert. Einer der ersten Fremdenführer, der Theologe und Autor Wilhelm Leberecht Götzinger , verwendete den Namen schließlich in seinen Werken. Wer wollte da noch widersprechen? Und als nahezu zeitgleich Maler der Romantik wie Caspar David Friedrich („Der Wanderer über dem Nebelmeer“) und Ludwig Richter („Überfahrt am Schreckenstein“) sowie Tonkünstler wie Carl Maria von Weber („Der Freischütz“) und Richard Wagner („Lohengrin“) die romantische Felsenlandschaft in ihren Werken verewigten, war etwas Neues und Einzigartiges entstanden: die Sächsische Schweiz. Mit der Betriebsaufnahme der Sächsisch-Böhmischen Eisenbahn und der Sächsisch-Böhmischen Dampfschifffahrt trugen erstmals massentaugliche Verkehrsmittel dazu bei, Menschen aus den Städten der Umgebung in größerer Zahl den Besuch der romantischen Felsenlandschaft zu ermöglichen. Neugierige erkundeten die Region, Kletterer entdeckten die Felsenwelt für ihren Sport und unternehmungslustige Wanderer eroberten die abenteuerlichen Wege, Pfade und Stiegen. Heute besuchen ca. 3 bis 6 Millionen Menschen aus aller Welt jährlich die Sächsisch-Böhmische Schweiz – und längst nicht alle können gezählt werden.
Seit 1990 befindet sich auf dem Gebiet der Sächsischen Schweiz der gleichnamige Nationalpark. Er grenzt an den 10 Jahre später eingerichteten Nationalpark Böhmische Schweiz auf dem Terretorium der Tschechischen Republik. Beide Nationalparks feiern in diesem Jahr Geburtstag: der Nationalpark Sächsische Schweiz wird 35 Jahre alt, der Nationalpark Böhmische Schweiz 25 Jahre.
Beide Parks und die umliegenden, großflächigen Landschaftsschutzgebiete bilden die InterNationalparkregion Sächsisch-Böhmische Schweiz. Im Norden und Osten grenzt die Region auf beiden Seiten der Grenze an das Lausitzer Gebirge, im Osten und Süden an das Böhmische Mittelgebirge und das Osterzgebirge, im Westen an die Erlebnisregion Dresden und nordwestlich an das Westlausitzer Hügel- und Bergland. Die landschaftliche, geologische, naturräumliche und kulturhistorische sowie die Vielfalt der Arten und Lebensräume von Tieren und Pflanzen bilden einen unermesslichen Schatz, den es zu schützen und zu erhalten gilt – gemäß den geflügelten Worten: Nur was man kennt, das lernt man schätzen! Und nur was man schätzt, das schützt man auch!
Kommerzielle Holzernte ist im Nationalpark tabu, in den Wäldern außerhalb aber weiterhin eine Kernaufgabe der Nationalpark- und Forstverwaltung Sächsische Schweiz. Was dort wächst, kann sich sehen und verkaufen lassen, wie die kürzliche Submission in Dresden belegt. Darüber informiert die Verwaltung heute mit folgender Medieninformation:
„Kürzlich war die Dresdner Heide wieder Schauplatz einer besonderen Veranstaltung: die wertvollsten Hölzer Sachsens wurden im Rahmen einer Submission zum Verkauf angeboten. In diesem Jahr präsentierten 59 private, kommunale, kirchliche und staatliche Waldbesitzende insgesamt 500 Stämme von herausragender Qualität, die von holzverarbeitenden Unternehmen aus Deutschland, den Niederlanden, der Schweiz und Tschechien ersteigert wurden. Der Gesamterlös belief sich auf rund 390.000 €, das sind im Durchschnitt beachtliche 508 € pro Kubikmeter Holz.
Die Nationalpark- und Forstverwaltung Sächsische Schweiz von Sachsenforst lieferte insgesamt 19 Kubikmeter Holz aus den Wäldern außerhalb des Nationalparks zur Submission. Das entspricht rund der Ladung eines Holz-LKW. 18 Stämme von Roteichen, Fichten und Lärchen konnten insgesamt zu einem Preis von rund 5.500 € verkauft werden.
Ein besonderes Highlight war eine Lärche aus dem Revier Reinhardtsdorf. Die Forstwirte und Revierförster Olav Spengler sind stolz auf den 7 m langen und 44 cm starken Stamm, der allein einen Preis von ca. 716 € (675 €/Kubikmeter) erzielte. Eine niederländische Firma hat den Stamm gekauft und wird daraus begehrtes Furnier herstellen.
Aus dem Revier Berggießhübel wurden zwei bemerkenswerte Kuriositäten versteigert: zwei Fichtenstämme, die besonders große Maserknollen aufwiesen. Dies sind Zellwucherungen, die ein ungehemmtes Wachstum auslösen. Ein Designer aus Arnsdorf erwarb die jeweils 1 m dicken Knollen und plant, daraus einzigartige Tischplatten herzustellen.
Die Roteiche mit der Nummer 340 aus dem Revier Lohmen landete sachsenweit auf Platz 2 bei den Roteichen-Preisen und erreichte einen Wert von 539 € je Kubikmeter Holz (insgesamt 900 €), eine beachtliche Leistung.
Der hohe Wert der Stämme ist das Ergebnis der sorgfältigen Arbeit vieler Förstergenerationen. Einige der genutzten Bäume waren über 140 Jahre alt.
Die zuständigen Revierförster von Sachsenforst müssen früh die Qualität dieser Bäume erkennen und achten dabei besonders auf gerade und astfreie Stämme. Um das Potenzial möglichst gut auszuschöpfen, müssen diese Bäume stetig gefördert werden. Man gibt ihnen Raum und Licht zum Wachsen und entnimmt bedrängende Bäume, damit die wertvollen Stämme hohe Durchmesser erreichen können.
Wenn die herangezogenen Bäume Jahrzehnte später dann für die Submission ausgewählt wurden, fällen die Forstwirte von Sachsenforst die Bäume fachgerecht, vor allem ohne dass die Stämme aufreißen, schneiden sie entsprechend der Qualität auf die passende Länge und sorgen für ein ansprechendes Bild des Anschnitts. Vor Ort auf dem Submissionsplatz werden alle Stämme nach Baumarten sortiert aufgereiht und stehen so den Käufern zur Anschauung bereit.
Hintergrundinformation:
Auf einer Wertholzsubmission können alle Waldbesitzenden ihre qualitativ hochwertigsten Stämme anbieten und so in der Regel höhere Erlöse erzielen als im gewöhnlichen Holzverkauf. Submission ist ein besonderes Verfahren der öffentlichen Ausschreibung. Alle Kaufinteressenten haben die gleiche Chance zum Erwerb des Holzes. Die schriftlich und verschlossen eingereichten Gebote werden alle zum gleichen Termin geöffnet, das höchste Gebot je Stamm gewinnt.
Private Waldbesitzer, die Interesse an der Teilnahme an der nächsten Submission haben, können sich von den Privatwaldförstern ihrer Region von Sachsenforst beraten lassen. Weitere Informationen und Ansprechpartner für ihre Region sind zu finden unter www.sbs.sachsen.de/foerstersuche-27430.html .
BU 1: Foto: K. Zinnert
Revierleiter Olav Spengler und Forstwirte der Nationalpark- und Forstverwaltung von Sachsenforst haben eine Lärche für die Submission ausgewählt und so gefällt und aufbereitet, dass sie ohne Risse oder sonstige Schäden zum Verkauf angeboten werden konnte. Der 7 m lange und 44 cm starke Stamm erzielt einen Preis von ca. 716 €. Eine niederländische Firma hat den Stamm gekauft und wird daraus begehrtes Furnier herstellen.
BU 2: Foto: K. Zinnert
Auch Abweichungen von der Norm können besonders sein und hohe Preise erzielen: Ein Designer aus Arnsdorf erwarb die jeweils 1 m dicken Knollen und plant, daraus einzigartige Tischplatten herzustellen.
Hanspeter Mayr
Pressesprecher
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Nationalpark- und Forstverwaltung Sächsische Schweiz | National Park- and Forest Administration
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