Nach dem kürzlichen Felssturz am Amselsee bei Rathen hat es nun erneut in der Sächsischen Schweiz „gebröckelt“. Dazu gibt es heute folgende Medieninformation der Nationalpark- und Forstverwaltung Sächsische Schweiz:
„In den Nikolsdorfer Wände bei Leupoldishain hat eine Wegewartin drei abgebrochene Felsblöcke festgestellt. Wanderwege sind nicht direkt betroffen. Die herunter gerollten Felsbrocken können unkompliziert per Seil in eine ungefährliche Position gebracht und damit potentielle Risiken für Besucher des Waldes beseitigt werden. Anders als kürzlich beim Felssturz am Amselsee, sind weitere Felsstürze an der aktuellen Abbruchstelle augenscheinlich nicht zu befürchten.
Felsstürze zählen zu den naturgegebenen Gefahren im gesamten Elbsandsteingebirge, mit denen Besucher und Anwohner rechnen müssen. Sie können weder vorhergesagt noch flächendeckend verhindert werden.
Foto: F. Thiele
Dank der Meldung einer Wegewartin können die Felsbrocken unkompliziert in eine ungefährliche Position gebracht und damit potentielle Risiken für Waldbesucher beseitigt werden.
Update am 08.09.2024: Der Felsblock ist gesichert, die Straße wieder freigegeben!
Seit Mittwoch, dem 28.08.2024, ist die Ortsdurchfahrt in Hřensko (Herrnskretschen) in der Böhmischen Schweiz gesperrt. Grund dafür ist ein großer Felsblock, der abzustürzen droht. Vorsorglich wurden deshalb sowohl die Ortsdurchfahrt in Richtung Jetřichovice (Dittersbach) als auch der Wanderweg in Richtung Pravčická brána (Prebischtor) und Mezna (Stimmersdorf) gesperrt. Nicht betroffen sind die Straßenverbindungen in Richtung Janov (Jonsdorf) und Děčín (Tetschen-Bodenbach) sowie der Wanderweg nach Janov (Jonsdorf).
Der absturzgefährdete Felsblock wird geologisch begutachtet. Anschließend soll über mögliche Sicherungsmaßnahmen entschieden werden. Während dieser Zeit bleibt die Straßen- und Wegesperrung bestehen. Geplante Wanderungen auf dem neuen tschechischen Kammweg ab Hřensko (Herrnskretschen) in Richtung Vysoka Lipa (Hohenleipa) können deshalb bis auf Weiteres nicht stattfinden.
Die Nationalpark- und Forstverwaltung Sächsische Schweiz teilt aus aktuellem Anlass folgende Wegesperrung mit:
„Wegesperrung Amselgrund ab sofort
Durch einen Felssturz in der Nacht zum heutigen Freitag müssen wir leider den Wanderweg durch den Amselgrund gleich hinter dem Amselsee für jegliche Nutzung sperren.
Die Begehung der Schwedenlöcher ist nicht beeinträchtigt, nur dass man über Rathewalde über den Amselfall oder in umgekehrter Richtung seine Wanderung durchführen muss.
Von Kurort Rathen empfehlen wir den Basteiweg über die Basteibrücke und weiter zu den Schwedenlöchern Richtung Rathewalde – Bastei.
Über eine Freigabe des Weges kann erst Anfang September entschieden werden. Wir können derzeit nicht abschließend beurteilen, ob noch weiteres Gestein nachrutschen kann.
Bitte beachten sie die Hinweise vor Ort sowie die Absperrungen im Gelände.
Für Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung.
Foto: Quelle NLPuFV: Philipp Hahn Gesteinsmaterial liegt aktuell auf dem Wanderweg
Wir danken für Ihr Verständnis.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
J. Weber
Jörg Weber
Stabsstelle
Staatsbetrieb Sachsenforst
Nationalpark – und Forstverwaltung Sächsische Schweiz
Öffentlichkeitsarbeit I Regionale Kooperationen I Redaktion Sandsteinschweizer
Nationalpark – und Forstverwaltung Sächsische Schweiz An der Elbe 04 I 01814 Bad Schandau
Nationalparke dienen nicht nur dem Naturschutz, sondern auch der Forschung, wie das gemeinsame REDEMA-Projekt belegt. Danke an die Nationalpark- und Forstverwaltung Sächsische Schweiz für die Informationen!
„Der Rothirsch steht im Mittelpunkt des neuen sächsisch-tschechischen Forschungsprojekts, das drei Jahre lang in den Nationalparks Böhmische Schweiz und Sächsische Schweiz stattfindet. Forscher der Tschechischen Agraruniversität in Prag (ČZU), die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, beider Nationalparkverwaltungen und der Technischen Universität Dresden werden gemeinsam den Zustand und die Faktoren bewerten, die den Bestand des Rothirsches in der Region beeinflussen. Damit verbunden sind Phänomene, wie das Absterben von Fichten und die Waldbrandfolgen mit der natürlichen Wiederbewaldung, aber auch der Einfluss von Wölfen und von Besuchenden. Darauf aufbauend untersuchen die Projektpartner, wie der Rothirschbestand auf seine Umwelt, das heißt auf die Waldvegetation, einwirkt. REDEMA steht bei dem internationalen Projekt in englischer Sprache für Red Deer Management, also Rothirschmanagement.
Das durch das EU-Programm Interreg Sachsen – Tschechien 2021-2027 finanzierte Projekt ermöglicht beiden Nationalparks, gemeinsam Forschung zu dem Thema zu betreiben und anschließend ein gleichgerichtetes Rothirschmanagement durchzuführen.
Ph.D. Aleš Vorel, Projektkoordinator von der Fakultät für Umweltwissenschaften der Tschechischen Agraruniversität in Prag, erläutert: „Rothirsche sind lokal die größten Pflanzenfresser in Mitteleuropa, und gleichzeitig geht man davon aus, dass die Zahl der Hirsche in den beiden Nationalparks ständig zunimmt. Junge Waldbäume gehören zu ihrer bevorzugten Nahrung. Eine Zunahme des Rotwildes kann die Verjüngung der Waldbestände einschränken, was insbesondere in den vom Borkenkäfer und von Waldbränden betroffenen Ökosystemen in der Böhmisch-Sächsischen Schweiz der Fall ist. Obwohl es sich um Nationalparks handelt, finden wir hier komplexe Veränderungen vor: Die Waldbestände haben noch nicht überall eine natürliche Zusammensetzung, ihre Verjüngung verschlechtert sich, die Böden trocknen aufgrund des Klimawandels aus, die Besucherzahlen nehmen zu und der Wolf als dominierender Räuber ist hierher zurückgekehrt. In diesem System spielt die Rothirschpopulation eine zentrale Rolle, und in unserem Projekt werden wir versuchen, alle erwarteten Funktionen der beiden Schutzgebiete in Einklang zu bringen“, so Aleš Vorel.“
Hanspeter Mayr, Pressesprecher des Nationalparks Sächsische Schweiz, bewertet den Beitrag des Projekts positiv: „Durch die Teilnahme an dem Projekt erhält der Nationalpark Sächsische Schweiz wertvolle Informationen über die Rothirschpopulation und die Faktoren Tourismus, Wolf und Jagd, welche die Rothirschbewegung in dem Gebiet beeinflussen können. Auf der Grundlage dieser Informationen und eines Monitorings des Waldwachstums werden wir in der Lage sein, das Rothirschmanagement grenzüberschreitend anzupassen und seine Effektivität zu erhöhen. Wir freuen uns auch auf die gemeinsame grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit allen Projektpartnern und hoffen auf eine langfristige gemeinsame Kooperation, die mit diesem INTERREG-Projekt REDEMA beginnt.“
Tomáš Salov, Pressesprecher des Nationalparks Böhmische Schweiz, schätzt ebenfalls die beginnende Zusammenarbeit: „Die gemeinsame Datenerhebung und somit gut vergleichbare Ergebnisse sollen eine Entscheidungsfindung im Rothirschmanagement ermöglichen, sodass die Verfahren auf der tschechischen und sächsischen Seite der Grenze eng oder sogar einheitlich sind. Das Thema des optimalen Managements der Rothirsche ist auch deshalb wichtig, weil ihre Bestände einen großen Einfluss auf die Entwicklung sich regenerierender Waldbestände haben können, die sich derzeit in einer sehr sensiblen Phase der Entwicklung befinden.“
Projektkoordinatorin Catriona Blum-Rérat von der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung fügt hinzu: „Unser Institut in Görlitz wird die Rolle der Raubtiere sowohl auf sächsischer als auch auf tschechischer Seite untersuchen. Wir analysieren die Zusammensetzung der Beute in den gefundenen Wolfslosungen, und bei den erbeuteten Wildtieren (Rehen und Rothirschen) überprüfen wir den Gesundheitszustand und das Alter. In einer vergleichenden Analyse können anhand dieser Daten die von Wölfen erbeuteten Wildtiere mit denen aus der Jagd verglichen werden. Daraus können wir Rückschlüsse für Anpassungen im Reh- und Rothirschmanagement für beide Nationalparks ziehen.“
Hintergrund:
Die Fakultät für Umweltwissenschaften der ČZU in Prag widmet sich als Leadpartner des Konsortiums seit langem dem Monitoring großer Säugetiere. In Tschechien überwacht sie insbesondere die Rückkehr von Wölfen und deren Einfluss auf die Huftierpopulationen in der Umgebung der deutsch-tschechischen Grenze.
Das REDEMA-Projekt, finanziert durch das Interreg-Programm Sachsen – Tschechien 2021-2027, ist teilweise eine thematische Fortsetzung des OWAD-Projekts 2018-2020 (Weitere Informationen: wolf.czu.cz.)
Das Forschungspotenzial der REDEMA-Zusammenarbeit betont Vendula Meißner-Hylanová von der Technischen Universität Dresden: „Das Erreichen unseres Ziels, 15 Rothirsche mit Telemetriehalsbändern zu besendern, wird uns einen detaillierten Einblick in die Aktivitäten und Veränderungen in der räumlichen Verbreitung dieses Huftieres im Nationalpark Sächsische Schweiz verschaffen. Gemeinsam mit unseren tschechischen Kollegen aus dem Team von Miloš Ježek von der Fakultät für Forst- und Holzwissenschaften der ČZU können wir die gleichen Monitoringtechniken im gesamten Projektgebiet anwenden. Unter Berücksichtigung von vier weiteren Großprojekten in Sachsen und Bayern wird das unsere Kenntnisse über die Ökologie des Rothirsches verbessern.“
Aktuell wurden bereits 12 Tiere im Rahmen des Projektes in der Nationalparkregion erfolgreich besendert. Die Sender übermitteln täglich Daten.
Bildunterschriften:
Fotos 1 bis 5: K. Partzsch
Foto 1: Odilian Adamczak, Projektmanager bei der Nationalpark- und Forstverwaltung Sächsische Schweiz, markiert mit einem Stab einen Kontrollpunkt, von dem aus der Verbiss der jungen Bäume durch Rothirsche erfasst wird.
Foto 2: Auf einer Fläche zur Verbisskontrolle gedeiht eine junge Kiefer im Artenspektrum der Naturverjüngung.
Foto 3: Mit solch einem Halsband werden Rothirsche im Rahmen des Wildtiermonitorings im REDEMA-Projekt besendert.
Foto 4: Eine „Fotofalle“: Eine Kamera, mit der Rothirsche im Rahmen des Wildtiermonitorings im REDEMA-Projekt aufgenommen werden.
Foto 5: Vendula Meißner-Hylanová, wissenschaftliche Mitarbeiterin in der AG Wildtierforschung der Professur für Forstzoologie an der Technischen Universität Dresden, ortet besenderte Rothirsche.
Foto 6: V. Sojka
Foto 6: Im Interreg-Projekt REDEMA werden Rothirsche besendert, um die Entwicklung der Population und deren Auswirkung auf die Vegetation zu untersuchen.
i. A. des Pressesprechers
Kati Partzsch
Sachbearbeiterin Öffentlichkeitsarbeit | Administrator Public Relations
STAATSBETRIEB SACHSENFORST | STATE ENTERPRISE SACHSENFORST
Nationalpark- und Forstverwaltung Sächsische Schweiz | National Park- and Forest Administration Saxon Switzerland
An der Elbe 4 | 01814 Bad Schandau, Deutschland / Germany
Zur Zeit ist Caspar David Friedrich in aller Munde. Er wäre in diesem Jahr 250 Jahre alt geworden. Ein schöner Anlass, an ihn und seine unvergängliche Malkunst zu erinnern. Caspar-David-Friedrich-Wanderungen und -Führungen werden in großer Menge angeboten, Wege nach ihm benannt, Vorträge und Ausstellungen organisiert. Man kann sich diesem marketinggetriebenen Angebot kaum entziehen, so allgegenwärtig ist die Werbung in zwei der schönsten Regionen seines künstlerischen Schaffens: Dresden und Sächsische Schweiz. Hier entstanden einzigartige romantische Skizzen, Stiche und Gemälde für die Ewigkeit. Doch war CDF nur hier aktiv? Warum werden andere Stationen seines Schaffens in der Kampagne mehr oder weniger ausgeblendet?
Diese und andere Fragen stellte nicht nur ich mir selbst; sie wurden mir auch von Gästen gestellt. Also muss man sich damit auseinandersetzen. Klar ist, dass CDF auch in anderen Regionen künstlerisch tätig war. Einige seiner Bilder lassen sich z.B. auch im Riesengebirge, der Böhmischen Schweiz und im Böhmischen Mittelgebirge lokalisieren. Das war Anlass genug, den Wanderzyklus „Auf den Spuren Caspar David Friedrichs durch das Böhmische Mittelgebirge“ ins Leben zu rufen. Er besteht aus 5 verschiedenen Wanderungen zu Orten, an denen Lokalisierungen seiner Werke möglich sind. Gleichzeitig wird während der Touren auch an andere Künstler der Früh- und Spätromantik wie z.B. an A.L. Richter („Überfahrt am Schreckenstein“) oder Ernst Gustav Doerell (Landschaften des Böhmischen Mittelgebirges) erinnert.
Eine der ausgewählten Touren fand gestern statt. Sie startete in Usti nad Labem/Aussig an der Elbe und führte durch geschützte Elbtalhänge zu einem der vielleicht schönsten Aussichtspunkte hoch über der Elbe, dem Dubitzer Kirchlein. Man möchte dort am liebsten länger verweilen ob der phantastischen Aussicht und des sehr guten und preiswerten gastronomischen Angebotes! Leider schränkt der Fahrplan der tschechischen Bahn Gehzeit und Aufenthaltsdauer ein. Die Rückfahrt ab Dolni Zalezly nach Dresden war so geplant, dass wir am Bahnhof Usti n.L. umsteigefrei wieder in den Wanderexpress „Bohemica“ einsteigen können. Doch dort muss man erstmal rechtzeitig hinkommen. Es war Schienenersatzverkehr mit einem Bus eingerichtet, der mehrere hundert Meter entfernt vom eigentlichen Bahnhof halten sollte und bereits 12 Minuten früher als ausgeschrieben abfuhr. Als Guide muss man offenbar damit rechnen, dass alles schief geht, was schiefgehen kann – Gruß an Mc Murphy! Zum Glück ging es nicht schief, denn wir waren rechtzeitig an der Haltestelle. Merke: Unbedingt genügend Reservezeit für Unvorhersehbares einplanen, Gehtempo und Pausen konsequent durchsetzen, immer den Überblick behalten und Ruhe bewahren! Das ist dank vorausschauender Planung und der kooperativen Gruppe gut gelungen. Danke von dieser Stelle an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer!
Nur mit dem Thema „Caspar David Friedrich“ war es im Tagesverlauf etwas schwierig geworden.
Dafür begegneten wir unterwegs auf einem Skulpturenweg zahlreichen, phantasievoll gestalteten Figuren aus der tschechischen Sagen- und Legendenwelt sowie aus Kinderbüchern, die auch in der DDR verlegt wurden. Wer sie gelesen hat, wird sich wahrscheinlich gern an die Ameise Ferdinand, den kleinen Maulwurf, den Räuber Hotzenplotz, den Wassermann und viele andere Figuren erinnern. Gegen dieses überraschende Live- Kulturerlebnis in der freien Natur hatte Caspar David Friedrich keine Chance!
Eine Neuauflage des Wanderzyklus „Auf den Spuren Caspar David Friedrichs durch das Böhmische Mittelgebirge“ ist für das Jahr 2025 vorgesehen.
Nach zwei wunderbaren Wanderwochen mit KammTouren durch das polnisch-tschechische Iser- und Riesengebirge (siehe auch: https://kammtouren.eu/2024/08/05/erinnerungen-an-zwei-wanderwochen-im-riesen-und-im-isergebirge-2024-teil-2/ und folgende Teile) war nun wieder die nähere heimische Umgebung mit einer Genusstour „dran“. Als Ziel wählten wir das böhmische Nordkap, den nördlichsten Punkt der Tschechischen Republik (und der ehemaligen KuK-Monarchie). Diese Landmarke befindet sich im sogenannten Schluckenauer Zipfel und grenzt unmittelbar an die sächsische Oberlausitz an. Geplant war die Tour schon länger, doch meist kam kurzfristig etwas dazwischen. Diesen Samstag sollte es endlich soweit sein!
Der Start erfolgte am Bahnhof Neukirch Ost, dessen Baulichkeit sich in einem desolaten Zustand befindet. Ein Anblick, der weh tut und den ich der geschätzten Leserschaft ersparen möchte. Ausgewählt haben wir den Startort – dem Deutschlandticket sei es gedankt – weil wir so endlich die lange geplante Streckenwanderung anstelle einer Rundtour ab/an Neustadt in Sachsen oder Neukirch durchführen konnten. Neukirch befindet sich im Geltungsbereich des Zweckverbandes Oberlausitz-Niederschlesien (ZVON) und Neustadt i.Sa. im Geltungsbereich des Verkehrsverbundes Oberelbe (VVO). Vor dem Deutschlandticket (und dem 9-€-Ticket) brauchte man Tickets für beide Verbünde oder das relativ teure und zeitlich eingeschränkt nutzbare Sachsenticket, jetzt nur noch ein flexibel nutzbares.
Auf wenig – um nicht zu sagen: offenbar lange überhaupt nicht begangenen – Wegen näherten wir uns der tschechischen Grenze und dem Nordkap. Eigentlich ist das ein unspektakulärer Ort mitten im Wald in der Nähe eines kleinen Baches. Bekannt gemacht haben ihn seine geografische Lage und die Durchlässigkeit der Staatsgrenzen innerhalb der EU. Ebenso naturnah wie der erste Streckenabschnitt ist der folgende Trampelpfad entlang der Grenze bis kurz vor Schwarzbach – mal auf deutscher, mal auf tschechischer Seite. Schmuggler hätten ihre helle Freude daran! Lediglich das letzte Teilstück der Route ab Langburkersdorf fällt mit einem relativ hohen Asphaltanteil qualitätsmäßig ab. In Neustadt angekommen konnten wir der Versuchung nicht widerstehen, dem Kaufland einem Besuch abzustatten und unsere Getränkevorräte wieder aufzufüllen.
Fazit: Eine Tour, die Spaß macht und ins Tourenprogramm aufgenommen wird!
Wie die Nationalpark- und Forstverwaltung Sächsische Schweiz die Lage am zweiten Jahrestag des großen Waldbrandes 2022 einschätzt, veröffentlicht sie mit folgender Pressemitteilung:
„Auch zum zweiten Jahrestag des Waldbrandes im Nationalpark Sächsische Schweiz ist vorbeugender Waldbrandschutz nach wie vor prioritär
Am zweiten Jahrestag des Waldbrandes in beiden Nationalparken Sächsische und Böhmische Schweiz sind an vielen Brandstellen hunderte junger Birken nachgewachsen, die höchsten von ihnen überragen sogar die Marke von zwei Metern.
„Es gibt uns sehr viel Zuversicht, dass sich der Wald auf den Brandflächen so intensiv regeneriert und unsere Forschenden so viele spezialisierte neue Insekten- und Pilzarten im Nationalpark feststellen können“, beschreibt der Leiter der Nationalpark- und Forstverwaltung von Sachsenforst Uwe Borrmeister die aktuelle Lage auf den ehemaligen Brandflächen. „Parallel und unabhängig davon arbeiten wir weiter intensiv mit dem Kreisbrandmeister, den Anliegergemeinden, den Ortsfeuerwehren, der Geschäftsleitung von Sachsenforst und dem Umweltministerium an der Umsetzung des Waldbrandschutzkonzeptes für die Sächsische Schweiz und verbessern damit konkret den vorbeugenden und abwehrenden Waldbrandschutz.
Auch mit der Nationalparkverwaltung Böhmische Schweiz und den tschechischen Feuerwehren sind wir diesbezüglich eng vernetzt.“
Seit dem Waldbrand hat die Nationalpark- und Forstverwaltung Sächsische Schweiz von Sachsenforst ihre Bemühungen darauf ausgerichtet, künftige Brandherde schneller zu finden, die Feuerwehren bei der Brandbekämpfung besser zu unterstützen, den sogenannten Erstangriff effektiver führen zu können und einen sichereren Einsatz zu gewährleisten.
Besonders intensiv konnte die praktische Zusammenarbeit bei der umfangreichen Waldbrandübung der Freiwilligen Feuerwehr Sebnitz im Mai 2024 im Nationalpark erprobt werden. Mitarbeiter der Nationalpark- und Forstverwaltung sowie der Zentrale von Sachsenforst unterstützten bei der Lageerkundung mit einer Drohne, Waldarbeiter sägten schnell Zugangswege frei und stellten die Brandnachsorge mit Löschrucksäcken und Hacken sicher.
Bei einem Netzwerktreffen zusammen mit dem Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge stärkte die Nationalpark- und Forstverwaltung im Juni 2024 mit den Feuerwehren in der Nationalparkregion Sächsische Schweiz im Bad Schandauer Nationalparkzentrum die Zusammenarbeit und die Kommunikation im vorbeugenden und abwehrenden Waldbrandschutz in der Region.
Bei einem neuen Pilotprojekt testet die Nationalpark- und Forstverwaltung aktuell mit einer Spezialfirma ein System zur Waldbrandfrüherkennung. 30 Sensoren messen im unwegsamen Gelände permanent die Luftzusammensetzung und geben Alarm, wenn Rauchgase erkannt werden. So können entstehende Brände in einem von Menschen wenig besuchten Gebiet schnell entdeckt und noch im Entstehen bekämpft werden.
Noch im Jahr 2023 errichteten die Städte Bad Schandau, Hohnstein und Sebnitz im Nationalpark sieben neue zusätzliche Löschwasserzisternen mit einem Fassungsvermögen von insgesamt 500.000 Litern für den so wichtigen ersten Löschangriff. Nur solange Waldbrände klein sind und ausreichend Löschwasser schnell verfügbar ist, können kleinere Brandstellen schnell gelöscht werden. Das Umweltministerium förderte den Bau umfangreich mit dem Programm „Nachhaltig aus der Krise“. Die Nationalpark- und Forstverwaltung von Sachsenforst beschaffte zusätzlich drei mobile Löschwasserzisternen mit je 20.000 Litern und stellte sie dort auf, wo in den letzten Jahren besonders viele Waldbrände, meist ausgelöst durch fahrlässiges Feuern von Besuchern, aufgetreten sind. Die Sanierung bestehender Löschwasserteiche, beispielsweise am Winterberg und bei Lohmen, ergänzte diese Maßnahmen.
Während der Wintermonate 2023 / 2024 wurden 21 Einsatzwege auf einer Länge von 53 km nach den Vorgaben des Waldbrandschutzkonzeptes und nach Zustimmung durch die Landesdirektion bearbeitet. Dieses sieht entlang der Einsatzwege unter anderem die Verringerung der Brandlast durch die Entnahme von Reißig vor. Wenn Totholz im Bestand verbleibt, so wird dieses bodennah abgelegt um sich möglichst schnell mit Feuchtigkeit aufzusaugen. Die Maßnahmen haben das Ziel, dass die Feuerwehren bei Bränden den Brandherd schnell und sicher erreichen können.
Maßnahmen zum vorbeugenden Brandschutz werden auch für gefährdete Gebäude und Gemeinden, die nahe am Wald liegen, geprüft und umgesetzt. So wurde die Situation um Objekte im Zahnsgrund, im Kirnitzschtal und im Sebnitztal durch verschiedene Maßnahmen, wie Fällung von Totholz, Entnahme von Stämmen und Pflanzung von Laubholz verbessert.
Für die Umsetzung des Waldbrandschutzkonzeptes in der Nationalparkregion wurde zudem ein Referent für Waldbrandschutz in der Nationalpark- und Forstverwaltung angestellt, der die Maßnahmen zum vorbeugenden Brandschutz in den nächsten Jahren in der Region koordiniert.
Einheimische und Besucher der Nationalparkregion sind herzlich eingeladen, das stellenweise erstaunliche Wachstum auf den Waldbrandflächen entlang des „Weg zur Wildnis“ oberhalb von Schmilka zu erleben.
Rechtzeitig zum Jahrestag ist eine Podcast-Serie der Nationalpark- und Forstverwaltung erschienen, bei der Mitarbeitende von der Entdeckung des Waldbrandes berichten, von der Regeneration der Natur danach und was unternommen wird, dass künftige Waldbrände besser bekämpft werden können. https://open.spotify.com/show/4szYNqUdKfIYHXpucX0ttr Die QR-Codes zum Podcast sind auch auf dem Weg zur Wildnis zu finden.
BU:
Foto: K. Partzsch
Mit unglaublichen 2,50 Meter zählt diese Birke zu den höchsten auf der Waldbrandfläche von 2022, die der Wind vor weniger als zwei Jahren als Samen auf die verbrannte schwarze Fläche getragen hat. Zusammen mit tausenden anderen sorgt der Baum für eine erfolgreiche Wiederbewaldung im Nationalpark. Unabhängig von dieser Regeneration hat die Nationalpark- und Forstverwaltung Sächsische Schweiz von Sachsenforst zahllose Maßnahmen zum vorbeugenden Waldbrandschutz ergriffen, mit dem Ziel künftige Brandherde schneller zu finden, die Feuerwehren bei der Brandbekämpfung besser zu unterstützen, den sogenannten Erstangriff effektiver führen zu können und einen sichereren Einsatz zu gewährleisten.
Pressesprecher
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Nationalpark- und Forstverwaltung Sächsische Schweiz | National Park- and Forest Administration
Leiter Stabstelle, Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher | Head of executive department, public relations and press officer
Um vor dem Schaden klug zu sein, trafen sich unlängst Feuerwehren und Nationalpark- und Forstverwaltung Sächsische Schweiz zu einem Vernetzungstreffen. Über Inhalt und Verlauf wurde folgende Pressemitteilung veröffentlicht:
„Auf Einladung des Kreisbrandmeisters Björn Rosenkranz trafen sich kürzlich die Feuerwehren in der Nationalparkregion Sächsische Schweiz mit Vertretern der Nationalpark- und Forstverwaltung sowie der Zentrale von Sachsenforst zu einem Netzwerktreffen im Bad Schandauer Nationalparkzentrum, um die Zusammenarbeit und die Kommunikation im vorbeugenden und abwehrenden Waldbrandschutz zu stärken.
Die Teilnehmer des Treffens waren sich einig, dass es auch in Zukunft von erheblicher Relevanz ist, das Potenzial und die Ressourcen der beteiligten Akteure zu bündeln und im Rahmen eines gemeinsamen Waldbrandschutzes für die Nationalparkregion Sächsische Schweiz zu verzahnen. In Workshops zu den Themen Kommunikation & Führung sowie Einsatztaktik & Sicherheit lag der Schwerpunkt auf der Lageerkundung im schwierigen Gelände der Sächsischen Schweiz und der Taktik bei Totholz.
Zusätzlich gab es eine Technikschau von Einsatzmitteln zur Bekämpfung von Waldbränden, präsentiert unter anderem von der Freiwilligen Feuerwehr Ottendorf, Rathmannsdorf und Cunnersdorf. Zu sehen waren unter anderem ein geländegängiges Tanklöschfahrzeug, eine Kettenraupe und ein Anhänger mit Spezialtechnik wie Faltbehältern, transportablen Pumpen und Hacken.
Der Leiter der Nationalpark- und Forstverwaltung von Sachsenforst Uwe Borrmeister: „Wir sind Kreisbrandmeister Rosenkranz und seinem Team sehr dankbar für dieses Treffen. Nach der großen Waldbrandübung im Nationalpark, in der im Mai vor allem die praktische Zusammenarbeit für den Ernstfall geübt wurde, war auch dieses Treffen wichtig um die weitere Zusammenarbeit konzeptionell und im Einzelnen zu besprechen. Die Technikschau der Spezialtechnik half, die Möglichkeiten der in der Nationalparkregion vorhandenen Gerätschaften für die unterschiedlichen Anforderungen im schwierigen Gelände besser einzuschätzen. Insgesamt ist an den vielen Aktivitäten zu sehen, dass wir gemeinsam die großen Herausforderungen nach dem Waldbrand weiter angehen.“
Foto 1: Nationalparkpartner FFW Ottendorf
Über 30 Teilnehmer aus der Nationalparkregion nahmen kürzlich am Vernetzungstreffen des Kreisbrandmeisters Björn Rosenkranz mit der Nationalpark- und Forstverwaltung und der Zentrale des Sachsenforst zum Thema Waldbrandvorbeugung teil. Das Foto entstand bei der Vorstellung der Spezialtechnik für Waldbrände im Hof der Nationalpark- und Forstverwaltung.
Foto 2: L. Georgi
Dominique Weidensdörfer ist Ortsvorsteher des Sebnitzer Stadtteils Ottendorf und Ortswehrleiter. Die freiwillige Feuerwehr ist einer von 49 Nationalparkpartnerbetrieben und hat schon sehr lange Erfahrungen mit dem Löschen von Waldbränden im felsigen Gelände des Nationalparks. Die Technik, die sich dabei bewährt hat, fand großes Interesse bei dem Netzwerktreffen.
Hanspeter Mayr
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