Alle Artikel von Ralf

Gästeführungen ab 15.05.2020 wieder möglich

Die Sächsische Staatsregierung hat am 12.05.2020 weitere Lockerungen von Coronabeschränkungen beschlossen. Grundlage ist die neue Corona-Schutz-Verordnung, die am 15.05.2020 in Kraft tritt. Um die Ausbreitung des Virus Sars-COV-2 weiter einzudämmen, bleibt der Grundsatz der auf ein Mindestmaß zu reduzierenden allgemeinen Kontaktbeschränkungen, das Abstandsgebot von mindestens 1,5 Meter und die für bestimmte Bereiche erlassene Pflicht zur Mund-Nasen-Bedeckung auch weiterhin bestehen.

In der Verordnung erwähnt wird die Möglichkeit von Gästeführungen. Damit sind ab 15.05.2020 auch touristische Natur- und Landschaftsführungen, Nationalparkführungen, naturkundliche Wanderungen und Trekkingtouren wieder möglich. Unklar bleibt, welche konkreten Hygiene- und Schutzbestimmungen im Outdoorbereich einzuhalten sind. Eine Pflicht zum Tragen von Mund-Nase-Bedeckung im Outdoorbereich und eine Teilnehmerbeschränkung bei Gästeführungen enthält die Verordnung nicht. Die Einhaltung des Mindestabstandes von 1,5 Metern ist zwar allgemein vorgeschrieben, in Wald- und Schutzgebieten auf schmalen Wegen und Pfaden und bei zufälligen Gruppenbegegnungen im Gegenverkehr jedoch nur schwer durchzusetzen. Unklar bleibt auch, ob für die in diesem Beitrag beispielhaft genannten Touren im Outdoorbereich ein Hygienekonzept zwingend erforderlich und welche Behörde zuständig ist, wenn diese Touren über mehrere kommunale und Landkreisgrenzen verlaufen. Es besteht also weiterhin Klärungsbedarf.

Den vollständigen Text der Pressemitteilung des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt finden Sie hier: https://www.medienservice.sachsen.de/medien/news/236832

Die neue Corona-Verordnung tritt mit Ablauf des 5. Juni 2020 außer Kraft.

Wiederaufnahme des Vereinssports ab 04.05.2020 möglich

Auch wenn die auf dieser Seite angebotenen Wanderungen nichts mit Vereinssport zu tun haben, sind die folgenden Informationen des Landessportbundes Sachsen für in Vereinen organisierte Wanderer vielleicht interessant: https://www.sport-fuer-sachsen.de/sportnachrichten/detail/schrittweise-wiederaufnahme-des-vereinssports-ab-4-mai/ .

Man beachte aber das Kleingedruckte!

Alte Wege- neu entdeckt: Der historische Kammweg – Update!

Das Jahr 1902 ist noch jung, ein milder Frühling erfreut das Gemüt. Amand Paudler sitzt an seinem Schreibtisch in Böhmisch Leipa (heute: Ceska Lipa, Tschechische Republik) und lehnt sich zufrieden zurück. Er hat es geschafft: sein Wanderführer “Der neue Kammweg vom Jeschken zum Rosenberge” ist soeben fertig geworden. 60 km des neuen Höhenweges von der Jeschkenkoppe durch das Kreibitzer Bergland bis zum Rosenberg im Elbsandsteingebirge sind für die Nachwelt festgehalten. Ob er zu diesem Zeitpunkt schon ahnt, welche Begeisterung sein Werk auslösen wird, ist nicht überliefert.

Nur zwei Jahre später sind aus den anfänglichen 60 km inzwischen stolze 864 km geworden. Tatendurstige Mitglieder deutscher Natur- und Gebirgsvereine in Nordböhmen verlängerten Paudlers Weg nach Osten und Westen und markierten ihn durchgehend mit dem blauen Kammzeichen. Der neue Kammweg verläuft nun vom Hainberg bei Asch (tschechisch: Háj u Aše) auf den Kammlinien von Elstergebirge, Erzgebirge, Elbsandsteingebirge, Kreibitzer Bergland, Jeschken-, Iser- und Riesengebirge, Rehorn- und Adlergebirge bis zum Altvater (Praděd) im Altvatergebirge und ist zu seiner Zeit der längste Höhenwanderweg im deutschsprachigen Raum.

1905 veröffentlicht Dr. Franz Hantschel in Prag- Smichov seinen erweiterten “Kammweg- Führer von der Jeschkenkoppe bei Reichenberg bis zum Rosenberge bei Tetschen mit Berücksichtigung der anschließenden Kammwege” und verleiht damit dem aufstrebenden Gebirgs- und Wandertourismus in Nordböhmen neue Impulse. Der Kammweg trägt in jenen Jahren wesentlich zur wirtschaftlichen Entwicklung der strukturschwachen Gebirgsregionen und zur Etablierung der für Nordböhmen typischen Bauden- Kultur bei. Er wurde mit einer Unterbrechung von 1914 bis 1918 bis zum Ausbruch des 2. Weltkrieges viel begangen. Mit dem Kriegsende kam seine Nutzung fast vollständig zum Erliegen. Der große Bevölkerungsaustausch im ehemaligen Sudetenland führte dazu, dass der Kammweg zunehmend in Vergessenheit geriet. Die neuen, aus dem Osten und dem Landesinneren umgesiedelten Bewohner der Grenzgebiete hatten ganz andere Probleme, als das kulturelle Erbe der vertriebenen Deutschen zu pflegen. Der Kammweg wurde aufgelassen, Markierungen entfernt. Nichts sollte mehr an seine Einrichter erinnern. Dennoch blieben die Wanderwege als solche überwiegend erhalten und wurden gemäß der tschechoslowakischen Markierungs- Systematik ummarkiert oder zu Fahrradmagistralen umgewidmet.

In den 1990-er Jahren begann die etappenweise Neumarkierung großer Abschnitte des ehemaligen Kammweges mit blauen und roten Kammzeichen. Diese Abschnitte wurden Bestandteil des europäischen Fernwanderweges E3.

Trotz aller Gründlichkeit gelang es jedoch nicht, alle Markierungen des alten Kammweges zu beseitigen. Das führte beim aufmerksamen Nordböhmen- Wanderer zu Neugier und gesteigertem Interesse an der Historie des Weges. Doch verlässliches Original- Kartenmaterial und alte Wanderführer aus der Zeit vor 1945 waren rar und schwer zu beschaffen. Schließlich half der beste Freund des Geduldigen, der gütige Zufall, tatkräftig mit. Die Recherche konnte also beginnen und das Ziel stand fest: “Wiederbeleben durch Begehen”. Die neu- alten Touren sollten folgende Kriterien erfüllen:

  • Start und Ziel sollen möglichst unkompliziert von Dresden aus mit ÖVM erreichbar sein.
  • Die einzelnen Etappen sollen aufeinander aufbauen und sowohl als Tagestouren als auch in Kombination mit weiteren Etappen und Zwischenübernachtung(en) als Mehrtagestouren durchführbar sein.
  • Die Etappen sollen möglichst auf der oder nah an der historischen Route verlaufen. Wo das nicht mehr möglich oder der Asphaltanteil unzumutbar hoch ist, müssen Alternativrouten durch vorheriges, experimentelles Wandern identifiziert werden.

Der bescheidene Rest war reine Fleißarbeit in der lichtarmen Zeit des Jahres.

Einige hundert Stunden später liegt nun das Ergebnis von Phase 1 vor:

  • Insgesamt können 20 Etappen über 406 km und 12.220 Höhenmeter sofort in Angriff genommen werden. Vorausgesetzt, die Grenzen unserer östlichen Nachbarn dürfen wieder ungehindert passiert werden und wir finden genügend freie Termine.
  • Die längste Etappe führt über ca. 32 km von Böhmisch- Zinnwald (Cinovec) nach Tissa (Tisa), die kürzeste über ca. 13 km auf dem Kolbenkamm zur Brauerei Trautenberk. Dort sollte nach Möglichkeit genügend Zeit für die Schlusseinkehr eingeplant werden.

In Phase 2 und 3 folgen die Planungen für weitere Etappen vom Wieselstein (Loucna) westwärts zum Hainberg bei Asch und ostwärts von Schatzlar (Žacléř ) zum Altvater.

Hier gibt es eine Zusammenstellung aller in Phase 1 geplanten – und ab sofort als Gutschein buchbaren – Touren:

Ostersamstagsspaziergang 2020

Was für ein Wetter, was für eine Sicht! Also zog es uns auch heute wieder hinaus in die Natur, genauer: ins Natura-2000-Schutzgebiet „Lockwitztal“ und zu den Naturdenkmalen an der über 500- jährigen Burgstädtler Linde im Dresdner Süden. Selbstverständlich auch heute wieder in kleinstmöglicher Gruppengröße und mit coronagemäßem Abstand von mindestens 2 Metern zu anderen Menschen. Es ist immer wieder erstaunlich, welchen großartigen NaturErlebnisRaum Dresden zu bieten hat – als Stadt in der Landschaft und als ErlebnisRegion. Einige Schnappschüsse dokumentieren den Tag, wie immer sind die Bilder durch anklicken vergrößerbar:

Karfreitagsspaziergang im Dresdner Süden

In den vergangenen 10 Jahren ist es zur schönen Gewohnheit geworden, am Karfreitag die Hauptwandersaison in der Sächsischen Schweiz zu eröffnen. Das ist in diesem Jahr leider nicht möglich. Statt „Wild und romantisch- die Gründe um Stadt Wehlen“ gab es heute im Rahmen des Erlaubten eine naturkundliche Stadtwanderung zu zweit durch den Dresdner Süden. Zschertnitz, Räcknitz, Coschütz, Dölzschen und Plauen waren Stationen dieser erlebnisreichen Tour durch 5 Parks, 2 Naturdenkmale und ein Natura-2000-Schutzgebiet. Die folgende Bilderserie vermitteln einige Eindrücke und wie immer sind die Bilder durch anklicken vergrößerbar und in der vergrößerten Ansicht beschriftet:

Exkursion am Bildschirm – Frühlingswanderungen in Mallorca

Es ist Freitag, der 20. März 2020, 10:05 Uhr. Die Maschine hebt vom Rollfeld ab, gewinnt schnell an Höhe und nimmt Kurs Süd-Südost. In etwa 2:30 Stunden wird sie am Gate in Palma andocken und wir werden nicht aussteigen. Denn wir sitzen nicht drin. Wir haben auf diesen Flug verzichtet – Ryanair nicht. Unsere Gesundheit und die anderer Menschen ist uns wichtiger, als unser Ego. Trotzdem ist es schade, dass die beliebte Frühlings- Wanderwoche auf Mallorca abgesagt werden musste. 2019 war das auch schon so. Condor war im Insolvenzverfahren, 2020 liegt es an Corona. Derzeit können wir nur träumen von entspannten und erlebnisreichen Wandertagen auf der schönsten Insel – zum Beispiel von der vorerst letzten Frühlingswanderwoche 2018 (Die Bilder können durch anklicken vergrößert werden.):

Absage aller Veranstaltung bis 30.04.2020

Aufgrund der aktuellen Entwicklung der Covid-19-Pandemie habe ich mich entschlossen, alle Veranstaltungen bis einschließlich 30.04.2020 abzusagen. Die Gesundheit potentieller Teilnehmer*innen und die eigene Gesundheit haben in dieser außerordentlichen Situation oberste Priorität.

Alle bisher gebuchten Tickets und Gutscheine behalten ihre Gültigkeit und können nach Wiederaufnahme des regulären Veranstaltungsbetriebes eingelöst werden. Den neuen Starttermin für die Frühjahrs- und Sommersaison gebe ich rechtzeitig auf dieser Webseite bekannt.

Tschechien schließt Grenzen

Tschechien hat allen Ausländern die Einreise untersagt, nicht mehr nur denjenigen aus Coronavirus- Risikogebieten. Das hat das Kabinett in Prag am Freitag beschlossen. Zugleich werden allen tschechischen Staatsbürgern und Ausländern mit Daueraufenthalt in dem EU-Mitgliedsstaat ab Montag Reisen ins Ausland verboten. Das gab Ministerpräsident Andrej Babis von der populistischen Partei ANO bekannt. Die vorsätzliche Gefährdung von Menschen durch die Krankheit wurde zur Straftat erklärt. In Tschechien gilt seit Donnerstag für 30 Tage der Ausnahmezustand. (Quelle: MDR)

Die Grenzschließung hat auch Auswirkungen auf grenzüberschreitende Touren. Für die Dauer des Ausnahmezustandes werden deshalb alle Touren auf dem Gebiet der Tschechischen Republik abgesagt. Touren, die auf Teilabschnitten über Tschechisches Gebiet führen würden, werden über Alternativrouten auf sächsischer Seite der Staatsgrenze geführt. Von der Absage betroffen sind bis zum 15.04.2020 die Forssteigtouren auf der kleinen und großen Schneeberg- Route. Die Forststeigtour auf der Sechssteine- Route wird ausschließlich auf sächsischen Wegen und Pfaden durchgeführt.

NaturErlebnisWandern in Mallorca

Eigentlich sollte Mallorca nie ein Lieblings- Wanderziel sein. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Ein Rückblick: Beim Landeanflug auf den Flughafen von Ibiza im Jahr 1992 überflog die Maschine das Innere der Nachbarinsel Mallorca. Dominierende Farbe war rotbraun. Aus der Höhe wirkte der Anblick öde und abstoßend. Erst recht nach dem Erlebnis der grünen Insel Ibiza.

Im Jahr darauf strich Condor die direkte Flugverbindung von Dresden nach Ibiza, bot aber eine nach Mallorca an. Ein Versuch kann nicht schaden und so fiel die Entscheidung, Mallorcas Osten zu erkunden. Es war Liebe auf den ersten Schritt. Küstenwanderungen im Gebiet des Naturparks Mondrago ließen vermuten, dass es nicht beim einmaligen Aufenthalt bleiben würde. Den privaten Wanderungen folgten organisierte, geführte Wanderwochen im Frühling für einen großen Verein. Und immer nach der Rückkehr stellten Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Frage: Machst Du nächstes Jahr wieder eine Mallorca- Tour? Ja! Inzwischen gibt es einen gewachsenen Teilnehmerstamm und manche TN waren schon vier- oder fünfmal mit auf der Insel. Selbst die Insolvenzen von AirBerlin und Germania schreckten Niemanden ab. Erst als auch noch Condor ins Trudeln geriet, wurde die Serie vorsorglich unterbrochen. Sobald die Flugverbindungen wieder sicher sind und optimale Aufenthaltsdauern ermöglichen, beginnt die Planung neuer Wanderwochen mit neuen Touren. Die Vielfalt der Landschaften, ihre reiche Fauna und Flora und die zahlreichen Naturschutzgebiete machen diese Insel so erlebenswert. Die folgende Bilderstrecke von einer Wanderwoche im Frühling 2017 lässt ahnen: da ist noch viel Platz für Wiederholungen und Neues! (Hinweis: Die Bilder können durch anklicken vergrößert werden.)

NaturErlebnisWandern in Sachsen, Nordböhmen und Niederschlesien

„Gehen Sie nach Böhmen! Böhmen, das ist unser Italien!“ – riet einst der Landschaftsmaler Ludwig Richter seinen Schülern. Recht hat er, denn einige der spektakulärsten Wandergebiete und Erlebnisräume befinden sich nur einen Katzensprung von Dresden entfernt. Vor allem Künstler der Romantik machten die grenznahen Natur- und Kulturlandschaften bekannt: die Sächsische Schweiz, die Böhmische Schweiz, das einstige Böhmische Paradies an der Elbe – heute schlicht „Böhmisches Mittelgebirge“ genannt, das Erzgebirge, das Jeschkengebirge, das Iser- und das Riesengebirge, die Daubaer Schweiz mit dem Kummergebirge – um nur einige zu nennen. Maler wie Caspar David Friedrich, Ludwig Richter oder Ernst Gustav Dorell schufen hier unvergängliche Kunstwerke. Komponisten wie Richard Wagner und Carl Maria von Weber ließen sich von der lieblich- romantischen Landschaft zu bislang unerreichter Klangfülle inspirieren. Gekrönte Häupter aus aller Welt kurten einst in den mondänen Badeanstalten von Karlsbad, Marienbad, Bad Elster, Bad Schweizermühle und Bad Flinsberg. Der Literaturnobelpreisträger Gerhart Hauptmann setzte mit dem Drama „Die Weber“ seiner schlesischen Heimat ein literarisches Denkmal. Und eine Sagengestalt wird gar von drei Völkern im Herzen Europas gleichermaßen verehrt: der Herr der Berge, Rübezahl!

Die Landschaften Sachsens, Nordböhmens und Niederschlesiens beherbergen 5 Nationalparks, Biosphärenreservate, groß- und kleinflächige Natur- und Landschaftsschutzgebiete sowie Nationale und UNESCO- Geoparks. Sie werden geprägt von den Flussläufen von Elbe, Oder, Neisse und zahlreichen Zu- und Nebenflüssen sowie von einem unermesslichen Reichtum an Kulturschätzen und historischen Bauten.

All diese herrlichen Landschaften zu bewandern und zu erleben ist ein Genuss der Extraklasse! Ein Leben reicht dafür nicht aus. Hier gibt es eine schier unerschöpfliche Vielfalt an Naturen, Landschaften und Erlebnissen, wie man sie selten findet. Und man muss dafür nicht um die halbe Welt reisen, denn der Urlaub beginnt sozusagen vor der Haustür! Seien Sie also herzlich eingeladen, Sachsen, Nordböhmen und Niederschlesien auf professionell geführten Touren aktiv zu erleben!